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Dumping-Flug bei Eurowings

Lufthansa-Konzern nutzt Corona-Pandemie, um Belegschaftsrechte abzubauen.

Am 24. Juni 2021 wurde es medial bekannt: Erstmals seit der Pandemie sind auch für Externe 250 Stellen für Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter bei der AUA-Schwester Eurowings in Deutschland ausgeschrieben worden. Kritik kommt von der Gewerkschaft vida: „Lufthansa nutzt die Corona-Pandemie, um Belegschaftsrechte abzubauen“, so Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida. Der Lufthansa-Konzern habe europaweit, wie auch in Österreich, einen massiven Stellenabbau angekündigt, der trotz steigender Flugverkehrszahlen weiter umgesetzt werden soll, begründet Liebhart seine Kritik.

Gewohnte Jobs zu schlechteren Bedingungen
Der Konzern gründete während der Pandemie in Deutschland das Unternehmen Eurowings Discover, „das ohne Kollektivvertrag und Mitbestimmungsrechte für die Belegschaft quer durch Europa fliegt. Für dieses Unternehmen will der Lufthansa-Konzern nun sein während der Pandemie gekündigtes Personal neu anwerben, damit es wieder in seinen gewohnten Jobs zu schlechteren Bedingungen arbeiten soll. Damit verlässt der Konzern seine soziale Verantwortung und tritt in die Fußstapfen anderer berüchtigt-bekannter Airlines, die Beschäftigtenrechte gezielt umgehen“, kritisiert Liebhart.

Faire Standards für fliegendes Personal
Der durch diese mittlerweile Vielzahl an Konzern-Unternehmen künstlich geschaffene interne Lufthansa-Dumpingwettbewerb, sei ein Geschäft, bei dem nur alle verlieren werden, und deshalb auch die völlig falsche Antwort, auf die noch immer fehlenden fairen Spielregeln in der Branche, argumentiert der vida-Gewerkschafter.

„Wir fordern den Lufthansa-Konzern auf, anstatt Geld in neue Dumping-Unternehmen zu werfen, um bestehende Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu umgehen, aktiv am Erhalt der bestehenden Arbeitsplätze zu arbeiten.“

Daniel Liebhart, Vorsitzender vida-Fachbereich Luftfahrt

Auch Politik ist gefordert
„Der Lufthansa-Konzernvorstand soll, anstatt in gefährliche Wirbelschleppen der Dumpingairlines zu geraten, gemeinsam mit den Gewerkschaften Spielregeln für einen fairen Wettbewerb bei der Politik einfordern. Genauso zum Handeln aufgefordert sind auch die Regierungen von Österreich und Deutschland. Sie haben die AUA und Lufthansa schließlich mit Milliarden Euros gestützt und schauen jetzt beim Personalabbau nur zu. Auch ist weder die nationale noch die europäische Gesetzgebung ihren Versprechen bezüglich der dringend benötigten fairen Arbeitsstandards für das fliegende Personal noch immer nicht nachgekommen“, bekräftigt vida-Gewerkschafter Liebhart.

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