vida

Corona/Niederösterreich: Gewerkschaft vida fordert mehr Schutz in Bussen

vida-NÖ-Pammer empört: Landtag lehnte Plexiglasscheiben-Einbau zum Schutz der Beschäftigten und Fahrgäste ab – Machtwort der Landeshauptfrau gefordert

„Während sich alle anderen Bundesländer darum kümmern, dass die Linienbusse – mit denen die ÖsterreicherInnen trotz Pandemie täglich ihre Kinder in die Betreuung oder Schule bringen, zur Arbeit oder zu einer ärztlichen Behandlung fahren müssen – im vorderen Einstiegsbereich mit schützenden Trennscheiben aus Plexiglas ausgestattet sind, haben die Abgeordneten von ÖVP und NEOS diesen wichtigen Schutz für die NiederösterreicherInnen mit ihren Stimmen im Landtag mehrheitlich abgeschmettert“, ist Horst Pammer, Vorsitzender der Gewerkschaft vida in Niederösterreich empört.

Für Pammer ist die Sache aber noch nicht gegessen. Er erwartet sich jetzt ein Machtwort von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Es kann doch nicht sein, dass in dieser Angelegenheit die Sorgen sowie die Sicherheit der BusfahrerInnen und der Fahrgäste der Landeshauptfrau keinen zusätzlichen Cent wert sind?“

Mit der niederösterreichischen Notlösung – die vordere Tür beim Bus bleibt geschlossen – will sich wie Pammer auch die Betriebsratsvorsitzende beim ÖBB Postbus Region Ost, Claudia Mairhofer, nicht zufrieden geben: „Auch wenn es keine Fahrkarten mehr bei den BusfahrerInnen zu kaufen gibt, so suchen die Fahrgäste dennoch Kontakt und Nähe zu den FahrerInnen, da sie ein Informationsbedürfnis wie etwa Fragen zu Anschlüssen oder Tarifen haben. Das kann man nicht einfach vom Tisch wischen“, sagt Mairhofer. „Durch die Pandemiebekämpfung und die Regierungsmaßnahmen wird die Reise- und Personenverkehrsbranche massiv eingeschränkt. Die Politik kann die Busbetreiber und ihre LenkerInnen sowie auch die Fahrgäste daher nicht sich selbst überlassen, wenn es um bessere Schutzmaßnahmen für alle geht“, bekräftigt die Betriebsrätin. 

Niederösterreichische BusfahrerInnen und Busunternehmen haben bezüglich der Plexiglasscheiben beim Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und dem Land Niederösterreich kein Gehör für ihre Anliegen gefunden. Die vida Niederösterreich habe sich daher direkt an die Politik gewandt, so Pammer weiter und bei der SPÖ Gehör gefunden: Ein entsprechender Antrag wurde im Landtag dann auch von der SPÖ eingebracht.   

Dass der Antrag dann abgelehnt wurde, habe man nicht für möglich gehalten. Schließlich lägen zahlreiche positive Beispiele aus den anderen Bundesländern für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen in Linienbusse vor, sagt der vida-Gewerkschafter. In Oberösterreich habe man sofort reagiert und 320.000 Euro seitens des Landes für den Einbau von Schutzscheiben im FahrerInnenbereich bereitgestellt. In Tirol seien Mittel für den Einbau einstimmig im Landtag beschlossen worden – Salzburg, Kärnten und die Steiermark haben landesseitig ähnlich schnell reagiert. Auch das Burgenland, das wie Niederösterreich zum VOR zählt, werde im Landtag einen gleichlautenden Antrag wie jenen, der in Niederösterreich abgelehnt wurde, beschließen“, betont Pammer.

„Nur in Niederösterreich dürfte es sich in der Politik mehrheitlich noch nicht herumgesprochen haben, dass es sich nicht alle bei der Erledigung ihrer täglichen unabwendbaren Wege geschützt in einem Dienstwagen gemütlich machen können“, bekräftigt der vida-Landesvorsitzende seine Forderung nach besserem Pandemieschutz für alle in den Linienbussen.   

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Luft- und Schiffsverkehr Johann-Böhm-Platz 1
1020 Wien
+43 (0) 1 7007 388 92 +43 (0) 1 534 44 102 520 luft.schiff@vida.at
Über uns

Der Fachbereich Luft- und Schiffverkehr in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der ArbeitnehmerInnen, die im Bereich Boden, Bord, Flugsicherung und in der Schifffahrt beschäftigt sind. Hier treffen PilotInnen, FlugbegleiterInnen, LuftfahrzeugtechnikerInnen, FlughafenarbeiterInnen und FluglotsInnen auf Beschäftigte in der Binnen- und Hochseeschifffahrt. Damit sie ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Wir achten auf die Einhaltung bestehender Kollektivverträge und Betriebsvereinbarungen, setzen uns für korrekte arbeitsrechtliche Bedingungen und die Verbesserung der kollektivvertraglichen Regelungen ein und verhandeln neue Kollektivverträge. Im Bereich der Schifffahrt machen wir uns gemeinsam mit internationalen Verkehrsgewerkschaften für einheitliche europäische Regelungen und verstärkte Kontrollen stark, um so die Arbeitssituation der Beschäftigten zu verbessern.

Fachbereichsvorsitzender: Daniel Liebhart
Fachbereichssekretär: Philip Gastinger