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Luftfahrtgipfel: Gewerkschaft fordert Verlängerung der Kurzarbeit und Regeln gegen Sozialdumping

vida-Liebhart: „Staatssekretär Brunner muss für eine nachhaltige Erholung der Luftfahrt dem Lohn- und Sozialdumping endlich einen Riegel vorschieben!“

Auf Einladung des Klimaschutzministeriums fand heute ein Luftfahrtgipfel statt. Ziel war es, zu eruieren, wie die Luftfahrtindustrie wieder angekurbelt werden kann. Auch die Gewerkschaft vida nahm am online abgehaltenen Gipfel teil, in dessen Rahmen Daniel Liebhart, Vorsitzender des vida-Fachbereich Luftfahrt, betonte, dass dank Kurzarbeit die Beschäftigung in der Branche trotz eines Einbruchs der direkten Bruttowertschöpfung von über 50 Prozent vergleichsweise stabil gehalten werden konnte. „Eine entsprechende Verlängerung der Kurzarbeit IV ist deshalb angezeigt. Sonst droht in Österreich ein Stellenabbau auch mit langfristiger Abwanderung und in der Folge nachhaltigem Personalmangel bei hoch qualifizierten Personen, wenn die Luftfahrt nach dem Ende der Pandemie wieder anläuft“, warnt Liebhart.  

Des Weiteren müssten schon heute in der Luftfahrt die Weichen gestellt werden, um die dringend geforderte soziale Nachhaltigkeit für das fliegende Personal endlich in die Branche zu bekommen, so Liebhart weiter. Vor der Corona-Pandemie wurde die Luftfahrt aufgrund einer moralisch verwerflichen Dumpingpolitik der Low-cost Airlines mit Preisen weit unter den tatsächlichen Kosten eine Wachstumsbranche.

„Staatsekretär Brunner muss daher alles daransetzen, dass nach der Pandemie nicht nur die skrupellosen Airlines am Markt überleben. Denn die seriös am Markt wirtschaftenden Airlines können mit dem unmoralischen Vorgehen einzelner Low-cost-Airlines im Wettbewerb sonst nicht konkurrieren. Insbesondere sind das Klimaschutz- und das Arbeitsministerium eindringlich aufgefordert, mit zu erlassenden Regelungen dem Lohn- und Sozialdumping für eine nachhaltige Erholung der Luftfahrt endlich einen Riegel vorzuschieben“, fordert der vida-Gewerkschafter.

„Für uns ist es unverständlich, dass auch Vertreter von Airlines wie Ryanair und Wizz Air zu den heutigen Beratungen am Luftfahrtgipfel eingeladen wurden. Sie leisten nämlich so gut wie keinen Beitrag zur österreichischen Wertschöpfung. Dafür verursachen sie mit Lohn- und Sozialdumping viel Leid unter den Beschäftigten und das nicht nur bei ihren eigenen“, kritisiert der vida-Gewerkschafter.

Um die Flugzeuge wieder in die Höhe zu bekommen, werde von der Branche derzeit insbesondere auf FPP2-Masken, Testen und Impfen gesetzt. „Aus unserer Sicht müssen alle Maßnahmen ergriffen werden, um den Reiseverkehr zu ermöglichen. Bei der ganzen Diskussion darf jedoch nicht vergessen werden, dass es hierbei oft um sensible Gesundheitsdaten und um das Vertrauen der Beschäftigten in die Sicherheit der Impfungen geht. Diese Diskussion muss mit dem Personal, den Betriebsräten und mit uns als Gewerkschaft geführt werden. Nur so können Lösungen gefunden werden, die auch dem hier notwendigen Arbeitnehmer- und Datenschutz Rechnung tragen werden“, betont der vida-Gewerkschafter abschließend.

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