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Klares Nein zu Ein-Mann-Betrieb im Flugtower

Sicherheit muss oberstes Ziel bleiben!

"Die Sicherheit des Flugverkehrs und der Beschäftigten dürfen nicht leichtfertig einem Sparkurs geopfert werden", warnt der Betriebsratsvorsitzende der Austro-Control am Flughafen Wien Daniel Liebhart. "Die neuen SMOP-Pläne der Austro Control stellen ein unverantwortliches Sicherheitsrisiko dar. Es geht einzig und allein um Personaleinsparungen!". SMOP (Single Man Operation) sieht vor, dass in den Towerkanzeln der Bundesländerflughäfen nur mehr ein einzelner Fluglotse Dienst schiebt.

Aufgabengebiet für einzelnen Lotsen unzumutbar

Das Aufgabenfeld für den diensthabenden Lotsen würde sich bei SMOP schlagartig vergrößern. Er wäre für den Flugverkehrskontrolldienst der Bereiche Tower und Approach zuständig und übernimmt damit praktisch die Arbeit einer ganzen Flugsicherungsstelle, inklusive Administration, Koordination (z.B. mit Flughafen, Einsatzstellen, usw.) und Überwachungsaufgaben. "Das ist brandgefährlich!", betont Liebhart. "Bei diesem Ein-Mann-Betrieb gibt es keine Unterstützung für den Beschäftigten. Was passiert, wenn er oder sie plötzlich arbeitsunfähig ist? Etwa wegen einer Krankheit. Dann gibt es keinen schnellen Ersatz, der für einen reibungslosen Ablauf sorgen könnte. Was ist wenn der Lotse morgens nicht zum Dienst kommen kann? Die Auswirkungen auf den Flugverkehr, die Fluglinien und den Flughafen wären enorm", gibt der vida-Gewerkschafter zu bedenken.

Geht es nach der Austro Control soll der SMOP-Betrieb nur in den Randzeiten, also in Zeiten mit deutlich weniger Flugverkehr, stattfinden. "Für die Sicherheit der Passagiere und des Personals ist das letztlich egal", erklärt Liebhart. "Im Fall des Falles zählt jede Sekunde und bei einer derartigen Mehrbelastung und Stress kann sich auch die Fehleranfälligkeit des Lotsen erhöhen. Er hat ja kein Sicherheitsnetz in Form einer Kolleginnen oder eines Kollegen. Es gibt leider schreckliche Beispiele, wo der Ein-Mann-Betrieb tödliche Folgen hatte."

Hohes Sicherheitsniveau nicht aufs Spiel setzen

"Wir haben in den vergangenen Jahren ein extrem hohes Sicherheitsniveau in Österreich aufgebaut, das wir jetzt nicht leichtfertig aufs Spiel setzen dürfen. Betriebswirtschaftliche Optimierung darf nicht zu Lasten der Sicherheit und der Beschäftigten gehen. SMOP ist für mich ein FLOP", so Liebhart. Die Gewerkschaft vida fordert faire und sichere Weiterentwicklungen bestehender Betriebsabläufe. "Wir sind gerne bereit, konstruktiv bei künftigen Veränderungen im Sinne der Beschäftigten mitzuwirken. Sicherheit muss auch in Zukunft das oberste Ziel der heimischen Flugsicherung sein", schließt Liebhart.

 

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Der Fachbereich Luft- und Schiffverkehr in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der ArbeitnehmerInnen, die im Bereich Boden, Bord, Flugsicherung und in der Schifffahrt beschäftigt sind. Hier treffen PilotInnen, FlugbegleiterInnen, LuftfahrzeugtechnikerInnen, FlughafenarbeiterInnen und FluglotsInnen auf Beschäftigte in der Binnen- und Hochseeschifffahrt. Damit sie ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Wir achten auf die Einhaltung bestehender Kollektivverträge und Betriebsvereinbarungen, setzen uns für korrekte arbeitsrechtliche Bedingungen und die Verbesserung der kollektivvertraglichen Regelungen ein und verhandeln neue Kollektivverträge. Im Bereich der Schifffahrt machen wir uns gemeinsam mit internationalen Verkehrsgewerkschaften für einheitliche europäische Regelungen und verstärkte Kontrollen stark, um so die Arbeitssituation der Beschäftigten zu verbessern.

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