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Saisonierkontingent erhöht: Verhöhnung für Arbeitsuchende in Österreich

vida-Tusch: „Bessere Arbeitsbedingungen, statt ständigen Schielens auf ausländische Billig-Arbeitskräfte – Regierung als Steigbügelhalter der Wirtschaft.“

„Mit dem Ausbau des Saisonierkontingents im Tourismus macht sich Arbeitsminister Kocher gemeinsam mit Grünen-Tourismussprecherin Barbara Neßler und Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zum Steigbügelhalter der Wirtschaft“, kritisiert Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus der Gewerkschaft vida, die Pläne der Bundesregierung, das Saisonierkontingent um 1000 Personen auf 3000 zu erhöhen. „Minister Kocher verhöhnt mit seinen Plänen jene Kolleginnen und Kollegen, die in Österreich auf Arbeitsuche sind oder wieder in den Tourismus zurückkehren wollen. Er hat noch immer nicht erkannt, dass die Arbeitsbedingungen zu verbessern sind, anstatt Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen, die für wenig Geld bereit sind, alles zu tun“, so der vida-Gewerkschafter.

Solange es Arbeitsuchende auf dem heimischen Arbeitsmarkt gibt, brauche es keine zusätzlichen Saisoniers, stellt Gewerkschafter Tusch klar und betont, dass auch der Arbeitsmarkt ein Markt mit Angebot und Nachfrage ist. Stimme das Angebot der Arbeitgeber nicht, gibt es auch keine Nachfrage seitens der ArbeitnehmerInnen. „Sowohl die Wirtschaftskammer als auch die Bundesregierung verschließen aber seit Jahren die Augen davor, dass das Angebot nicht stimmt, und glauben, dass sie mit mehr Saisoniers die Probleme in der Branche lösen können“, so Tusch.

Es sei kein Wunder, dass im Tourismus Tausende Beschäftigte fehlen – unter den herrschenden Arbeitsbedingungen sei diese Arbeit für inländisches Personal nicht attraktiv genug. Vollzeitarbeit müsse ein gutes Leben ermöglichen – dies sei im Tourismus derzeit zumeist nicht der Fall – Gründe sind u.a. nicht planbare Freizeit und nicht haltende Dienstpläne. „Der vielbejammerte Fachkräftemangel existiert nicht. Wir haben vielmehr einen Ausbildungs- und Bezahlmangel in der Branche“, stellt der vida-Gewerkschafter fest: „Wenn nicht ausgebildet und fair bezahlt wird, kann es auch keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben.“

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