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Petition der Gewerkschaft vida zur Pflegereform: Heimhilfen brauchen Hilfe

Bundesregierung riskiert mit Wertung von Beschäftigten exzellente Qualität im Gesundheits- Langzeitpflege und Sozialbetreuungsbereich

„Wer eine Berufsgruppe bevorzugt und andere zurücklässt, zerstört die gute Zusammenarbeit im Gesundheits-, Sozial- und Langzeitpflegebereich. Die Bundesregierung setzt die exzellente Qualität der Einrichtungen aufs Spiel“, kommentiert Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit der Gewerkschaft vida, die von der Bundesregierung präsentierte Pflegereform. Die Regierung schließe bewusst bis auf die Pflegeberufe alle anderen Berufsgruppen im Gesundheits-, Sozial- und Langzeitpflegebereich von strukturellen Verbesserungen aus. „Der Gesundheits-, Sozial- und Langzeitpflegebereich besteht aber aus unzähligen Rädern, die perfekt ineinandergreifen. Der Regierung ist es seit Jahren aber wichtiger, Marketing zu betreiben und Zeitungsheadlines auf Kosten der Kolleginnen und Kollegen zu produzieren, anstatt ernsthaft und flächendeckend Arbeitsbedingungen zu verbessern“, so Gewerkschafter Mjka weiter und verweist auf von der vida und einer Wiener Betriebsrätin initiierte Petitionen, die zum Ziel hatten, auf dieses äußerst ungerechte und unsolidarische Vorhaben im Rahmen der Pflegereform hinzuweisen.

Vergessen wurde von der Regierung zum Beispiel auf Heimhilfen. „Kolleginnen und Kollegen in der Heimhilfe werden genauso wie die Pflegeberufe am Arbeitsmarkt händeringend gesucht. Auch dieser Bereich ist im Berufsalltag oft unterbesetzt und die Beschäftigten deswegen auch überlastet“, so Mjka und betont, dass ein Gesundheitsminister, der nur die Situation für Pflegeberufe verbessert, das Gesundheitssystem nicht verstanden hat. „Tag für Tag sehen wir, wie von unseren Heimhilfen Übermenschliches geleistet wird. Da gibt es keinen Unterschied zu den PflegerInnen. Dass diese Berufsgruppe nicht berücksichtigt wird, obwohl sie unentbehrlich für ein funktionierendes Sozialsystem der Pflege ist, ist absolut unverständlich“, sagt Jelena Bostan, Betriebsrätin bei der Volkshilfe Wien und Initiatorin der Petition. Ihre sowie die Petition der vida, die bis zum Ende der Begutachtungsfrist der Pflegereform gestern gelaufen sind, wurden innerhalb einer Woche von 4000 Menschen unterschrieben.

Für die Patientinnen und Patienten in den Spitälern, den KlientInnen in den Behinderteneinrichtungen oder der mobilen Dienste und den Heimbewohnern mache es keinen Unterschied, ob Heimhilfen, Hebammen, Ergotherapeutinnen oder Röntgenassistenten fehlen. „Für die gute Pflege und Betreuung sind alle Berufsgruppen wichtig. Daher haben sich alle echte Wertschätzung und gute Arbeitsbedingungen verdient“, schließen Gewerkschafter Mjka und Betriebsrätin Bostan.

 

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Über uns

Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzender: Gerald Mjka
Fachbereichssekretär:innen: Farije Selimi, Markus Netter