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Offensive Gesundheit: 14.500 Teilnehmer*innen bei österreichweiten Protesten des Gesundheits- und Pflegepersonals

Deutliches Zeichen an die Bundesregierung rasch zu handeln

In ganz Österreich fanden heute, Donnerstag, Proteste des Gesundheits- und Pflegepersonals statt. Getragen wurden die Kundgebungen von der „Offensive Gesundheit“, einem Zusammenschluss der Gewerkschaften younion, GÖD Gesundheitsgewerkschaft, gpa, vida, der Wiener Ärztekammer, der Arbeiterkammer und des ÖGB.

Edgar Martin, Vorsitzender der Hauptgruppe II in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft („Team Gesundheit“): „Alleine bei der großen Demonstration in Wien haben 10.000 Teilnehmer*innen der Bundesregierung lautstark klar gemacht, dass jetzt schnell etwas weitergehen muss. Und das nicht nur in der Pflege. Von Ankündigungen alleine haben die Beschäftigten auch nichts. Sie wollen endlich Verbesserungen im Gesundheits- und Pflegebereich, nicht nur leere Versprechungen. Die Bundesregierung muss liefern – pronto!“

Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft: „Die großen Kundgebungen im gesamten Bundesgebiet haben eindrucksvoll gezeigt, wie dringlich die Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitswesen auf namhafte Reformen warten! Verbesserung bei den Arbeits- und Ausbildungsbedingungen sind alternativlos und müssen dringend angegangen werden. Es ist höchst an der Zeit, dass sich Gesundheitsminister Rauch mit den Sozialpartnern an einen Tisch setzt. Die Menschen in den Pflege- und Gesundheitsberufen lassen sich nicht mehr mit reinen Ankündigungen abspeisen, das dokumentieren auch die mehr als 74.000 Unterschriften unter der parlamentarischen Bürgerinitiative ‚Achtung Gesundheit!“

„Die Pflege ist ein Intensivpatient, dem heute von der Bundesregierung die Verlegung auf die Normalstation in Aussicht gestellt wurde. Jetzt geht es darum, mit vereinten Kräften dafür zu sorgen, dass dieser Genesungsprozess gelingt“, kommentiert ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian. „Den Worten müssen rasch Taten folgen. Die angekündigten Schwerpunkte mehr Lohn und Gehalt, mehr Urlaub und bessere Ausbildung sind zentrale Forderungen der Gewerkschaftsbewegung, aber es kommt wie immer auf die Umsetzung an. Wir werden genau hinschauen und weiter Druck machen, wenn es um Fairness für die Beschäftigten geht!“

AK Präsidentin Renate Anderl sagt: „Wir hören schon seit Jahren von Reformen, wir hören seit Jahren, wie wichtig und wertvoll die Arbeit in der Pflege ist. Während der Corona-Krise hat es fast täglich Lobeshymnen auf das Pflegepersonal gegeben. Viel zu lange sind diesen schönen Worten keine Taten gefolgt. Schon lange liegt vieles im Argen: geschlossene Abteilungen in Spitälern, verschobene Operationen und Therapien, leerstehende Betten in Pflegeheimen und lange Wartelisten für mobile Betreuung und Pflege. Gerade heute hat die Bundesregierung ein Pflegepaket vorgelegt – endlich! Es geht in die richtige Richtung, am Ziel sind wir damit aber noch lange nicht. Deshalb stehen wir heute hier in Wien, aber auch in Klagenfurt, Graz, Innsbruck, Linz, und untermauern unsere Forderungen: bessere Arbeitsbedingungen, Einkommen, Ausbildungsbedingungen – und Einbindung bei der konkreten Umsetzung des Pflegepakets.“

„Der gewerkschaftliche Druck hat sich ausgezahlt. Die Bundesregierung musste sich bewegen, auch wenn das zuständige Ministerium sich viel zu lange Zeit gelassen hat. Die Pandemie hat auf die Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Pflegebereich ein zusätzliches Brennglas geworfen. Die Probleme – Stichwort Personalnotstand – liegen weiter zurück. Es braucht nachhaltige Veränderungen, und das nicht nur in der Pflege. Das Paket kann also nur ein erster Schritt sein, den wir gut finden. Es müssen aber weitere Schritte und Investitionen für alle Bereiche des Gesundheitssystems folgen. Und eines ist auch klar: Bisher sind auf Worte der Regierung nie Taten gefolgt. Die angekündigte Milliarde muss für die Kolleginnen und Kollegen auch zu spüren sein. Wir werden genau hinschauen und wenn notwendig, auch weiterhin dafür auf die Straße gehen“, sagt auch Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida.

Barbara Teiber, Vorsitzende der Gewerkschaft GPA: „Mit dem jetzt vorliegenden Paket ist der erste Schritt der Pflegereform getan. Sie ist das Ergebnis jahrelangen gewerkschaftlichen Drucks. Jetzt gilt es, Verbesserungen für den ganzen Gesundheitsbereich zu erreichen.“

 

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Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

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