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Pressekonferenz der Offensive Gesundheit

Will Regierung Pflegekräfte unter die Erde bringen?

„Es ist keine Angst, sondern der dauerhaft anhaltende Stress laugt einen aus. Es macht müde und k.o., es macht antriebs- und motivationslos in der Freizeit, weil alle Energie für den Job draufgegangen ist!“ Mit diesem Zitat einer Krankenpflegerin in einem Wiener Krankenhaus begann vida-Gewerkschafter Gerald Mjka seine Wortmeldung bei der Pressekonferenz der Offensive Gesundheit am Mittwoch zu den Ergebnissen einer durchgeführten Umfrage unter Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich.

Die Beschäftigten können nicht mehr

Der Tenor in der Umfrage: Die Beschäftigten können nicht mehr! „Wenn ich von einer Kollegin so etwas höre, dann packt mich der Zorn. Der Zorn auf die Bundesregierung, die es verabsäumt hat, Arbeitsbedingungen im Gesundheits- und Pflegebereich zu verbessern. Das Gegenteil ist der Fall. Die Bedingungen, unter denen die Beschäftigten arbeiten und leiden, werden immer noch schlechter, der Druck und die Belastung immer höher. Die Menschen halten das nicht mehr aus“, so Mjka im Rahmen der Konferenz, bei der auch Gerald Gingold, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte, Ärztekammer Wien, Silvia Rosoli, Leiterin der Abteilung Gesundheitsberufe und Pflegepolitik der AK, sowie Reinhard Waldhör, Vorsitzender der GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, auf dem Podium standen.

Dringendst mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen

Nicht nur die Gewerkschaften und die Partner der Offensive Gesundheit, sondern auch die Beschäftigten selbst würden auf die schlechten Arbeitsbedingungen seit Jahren hinweisen. „Die Bundesregierung hört aber weg“, so Mjka. Dabei bräuchte es in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen dringendst mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen, bevor die Kolleginnen und Kollegen endgültig ausbrennen oder sich – im für sie günstigsten Fall – schon davor beruflich verändern. „Schon vor der Pandemie waren die Beschäftigten an der Belastungsgrenze, Corona hat die Situation verschärft – viele sagen, dass sie den Job nur noch so lange machen, bis die Pandemie vorbei ist – aus Verantwortung gegenüber den Patienten oder Bewohnern“, so der vida-Gewerkschafter.

„Die Menschen in der Pflege können nicht mehr und sie liegen bereits am Boden! Worauf wartet die Regierung? Bis die Kolleginnen und Kollegen unter der Erde liegen?“

vida-Gewerkschafter Gerhard Mjka

Mjka betonte neuerlich, dass bis 2030 mindestens 76.000 Beschäftigte in der Pflege fehlen. „Damit ist aber noch nicht gewährleistet, dass die Kolleginnen und Kollegen unter guten Arbeitsbedingungen gute Arbeit leisten können. Denn am Ende führt überlastetes, ausgebranntes und vom System krank gemachtes Personal dazu, dass auch Kinder, junge Menschen nach Unfällen, kranke Menschen, Menschen in Pflegeeinrichtungen - also alle PatientInnen und BewohnerInnen - leiden.

 

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Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzender: Gerald Mjka
Fachbereichssekretär:innen: Farije Selimi, Markus Netter