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Gewerkschaft vida kritisiert „Hochglanzveranstaltung“ Tourismus-Comeback-Talk

„Ein weiteres Marketing-Event, das Beschäftigten keinen Millimeter weiterhilft – Regierung vergaß, ArbeitnehmerInnen einzuladen.“

„Die Tourismusbeschäftigten in diesem Land haben es satt, eine Hochglanzveranstaltung nach der anderen zu erleben, es muss endlich Konkretes passieren“, kritisiert Anna Daimler, Generalsekretärin der Gewerkschaft vida, den Comeback-Talk Tourismus. Tausende Kolleginnen und Kollegen würden ohne Job dastehen, weitere Tausende sind in Kurzarbeit und die Regierung veranstaltet ein Marketing-Event, ohne die Betroffenen selbst einzubinden. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Hotels und der Gastronomie leben seit einem Jahr in dauernder Ungewissheit. Ein großer Teil weiß nicht mehr, wie er sich den Lebensunterhalt finanzieren soll und Ministerin Köstinger und Minister Kocher reden davon, dass die schlimmste Zeit hinter uns liegt“, so Daimler, die betont, dass die Beschäftigten sich zunehmend verhöhnt fühlen.

Daimler verweist in diesem Zusammenhang auf die Beschäftigten, die Österreich zum international anerkannten Tourismusland gemacht haben und künftig wieder alles dazu beitragen werden, um nach der Krise an Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen zu können. „Niemand wird zurückgelassen“ muss daher insbesondere für die Beschäftigten dieser Schlüsselbranche gelten“, sagt Daimler: „Zur Absicherung der Arbeitsplätze ist die Regierung außerdem gefordert, das Image von Österreich als sicheres Urlaubsland wiederherzustellen. Was helfen sonst auch offene Hotels in den Städten, wenn keine Touristen kommen?“

Der im Comeback-Talk von Kocher und Köstinger angesprochene Fachkräftemangel könnte übrigens umgehend gelöst werden. „Die Branche jammert seit zehn Jahren über Fachkräftemangel. Nutzen wir den Wiederaufbau der Branche, um endlich konkrete Taten zu setzen. Es ist das gemeinsame Ziel, Beschäftigte in der Branche zu halten und die Fluktuation gering zu halten sowie den Tourismus wieder zu einem attraktiven Arbeitsumfeld zu machen“, betont die vida-Generalsekretärin.

Die Gewerkschaft vida fordert:

  • Eine klare Messgröße für Öffnung und Schließung von Betrieben
  • Klare Zusagen, dass die Kurzarbeit bleibt und Einkommens- und Trinkgeldverluste ausgeglichen werden. Besonders die Beschäftigten in der Stadthotellerie brauchen hier Sicherheit
  • Einen Fixkostenzuschuss, damit die vielen KellnerInnen und KöchInnen ihre Wohnungen behalten, die Nachmittagsbetreuung der Kinder bezahlen können
  • Die Einbindung der Beschäftigten in den Comeback-Plan
  • Das Aussetzen der Saisonkontingente und der Möglichkeit von Personalaufnahmen aus Drittstaaten
  • Die vielen Beschäftigten, die auch in der Krise für die Verpflegung der Bevölkerung gesorgt haben, erwarten sich mehr als Klatschen. Ein Corona-Tausender ist das mindeste, was hier als Dank notwendig ist.

„Es muss konsequent daran gearbeitet werden, dass der österreichische Tourismus für die vielen Arbeitssuchenden in Österreich eine attraktive Branche wird. Zwangsmaßnahmen auf Seiten der Arbeitssuchenden sind hier die falsche Lösung“, bekräftigt vida-Generalsekretärin Daimler abschließend.

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Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

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