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Pflege: Belastungen für Beschäftigte reduzieren

Einheitlicher Personalschlüssel gefordert.

Österreichs Pflegekräfte leisten wertvolle Arbeit. Dafür verdienen sie Wertschätzung und beste Arbeitsbedingungen. Die Realität in Österreich sieht leider oft anders aus. Es ist kein Geheimnis, dass die Belastungen für Pflegekräfte in Krankenhäusern, Pflegeheimen und in der mobilen Pflege ständig steigen. „Umso unverständlicher und ärgerlicher ist es, dass in vielen Einrichtungen weiter auf dem Rücken der Beschäftigten gespart wird. Es ist höchste Zeit, die Situation der Betroffenen deutlich zu verbessern. Abhilfe schaffen kann nur eine bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung, die keine Schummeleien zulässt“, fordert der stellvertretende Vorsitzende der vida, Willibald Steinkellner anlässlich einer Konferenz des Bundesrats mit dem Titel "Die Zukunft der Pflege“.

Spardiktat kann Leben gefährden

Nur bei entsprechenden Rahmenbedingungen ist Pflege und Betreuung auf hohem Niveau möglich, so Steinkellner: „Mit der gesetzlichen Verankerung einer bundesweit einheitlichen Personalbedarfsberechnung soll allen Betreibern von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen die Mindestanzahl und die Qualifikation der MitarbeiterInnen zwingend vorgeschrieben werden. Nur so können wir Mindeststandards und faire Arbeitsbedingungen sicherstellen.“ Die Zahl der Patienten in Österreich steigt stetig, viele Häuser sind dennoch chronisch unterbesetzt. „Ständig werden Personallöcher über Notlösungen gestopft. Diese Notlösungen schauen meistens so aus, dass Kolleginnen und Kollegen hineinbeißen und Zusatzdienste übernehmen müssen. Stress und Überstunden sind die Folge und im schlimmsten Fall auch Pflegefehler“, warnt der Gewerkschafter.

Finanzmittel dauerhaft sicherstellen

Steinkellner spricht sich zudem dafür aus, dass der Pflegefonds, der vorerst bis 2021 dotiert ist, so rasch wie möglich in eine dauerhafte Lösung umgewandelt wird: „Pflege und Betreuung im Alter oder im Krankheitsfall sind sozialstaatliche Aufgaben. Wenn wir ein ausreichendes Angebot sicherstellen wollen, braucht der Sektor dauerhaft mehr Geld. Wir müssen einen unbefristeten Pflegefonds schaffen, der aus vermögensbezogenen Steuern finanziert werden muss.“

Gesetzliche Weichen stellen

Vom derzeitigen Modell der selbstständigen Betreuungskräfte im 24-Stunden-Bereich hält Steinkellner wenig: „Man sollte von der Scheinselbstständigkeit wegkommen und die Arbeitskräfte bei den Trägervereinen anstellen.“ Finanziert werden kann das über die Einnahmen einer Vermögenssteuer, schlägt der Gewerkschafter vor: „Es ist höchste Zeit, dass die Politik wichtige Weichenstellungen vornimmt. Es gibt viel Nachholbedarf in Sachen Wertschätzung.“

 

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Der Fachbereich Gesundheit in der Gewerkschaft vida vertritt eine Vielzahl unterschiedlicher Berufsgruppen, die ein gemeinsames Betätigungsfeld vereint – nämlich das Wohlergehen von Menschen in außergewöhnlichen Lebenssituationen. Hier finden sich sämtliche Mitarbeiter:innen von Privatkrankenanstalten und Konfessionellen Einrichtungen Österreichs – von der hochdotierten Primaria bis zur Reinigungskraft. Wir vertreten auch die Beschäftigten der Sozialversicherung. Die Mitarbeiter:nnen der Bäder und Kuranstalten gehören zu dem vida-Fachbereich sowie Arbeiter:innen in Sauna-, Solarien- und Bäderbetrieben, Heilmasseur:innen und die medizinischen MasseurInnen in selbständigen Ambulatorien für physikalische Behandlungen, sofern es sich nicht um Angestellte oder Beschäftigte in Arztpraxen und Spitälern handelt. Dabei engagieren wir uns für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

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