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GuKG-Novelle: Elfmeter vergeben

vida sagt Nein zu „Schnell und billig“ bei Pflegeausbildung!

Am 29. Juni wurde im parlamentarischen Gesundheitsausschuss die Reform der Pflegeausbildung (GuKG-Novelle) abgesegnet. Scharfe Kritik kommt vom Vorsitzenden des vida-Fachbereichs Gesundheit, Willibald Steinkellner. Die Fachbereiche Gesundheit und Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida haben sich zu vielen Punkten der Novelle im Begutachtungsprozess äußerst kritisch bis gänzlich ablehnend geäußert. „Trotz der massiven Einwände, die im Übrigen alle im Pflegebereich vertretenen Gewerkschaften teilen, wurde die Ausbildungsreform im Gesundheitsausschuss beschlossen", so der vida-Gewerkschafter. "Das Kostenargument der Bundesländer, wonach sie sich Pflegehilfskräfte mit einer qualitativ besseren Ausbildung nicht leisten können, war der Trumpf. Die Beschäftigten sollen also qualifizierte Arbeit erbringen, nur kosten darf das nichts“, findet Steinkellner klare Worte.

Ausbildung nach internationalem Standard

Im Entwurf sind aber auch positive Aspekte enthalten, wie etwa eine dreijährige Ausbildung an den Fachhochschulen, die zum gehobenen Dienst in der Krankenpflege befähigt. "Das ist ein Punkt, der auch dem internationalen Standard entspricht”, so Steinkellner. Die Notwendigkeit für eine zweijährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz sowie eine weitere und nur einjährige Ausbildung zur Pflegeassistenz ist aus Sicht der Gewerkschaft aber nie nachvollziehbar gewesen.

Qualität vor Quantität

Der vida-Fachbereich Gesundheit lehnt deswegen am Inhalt des Entwurfs vor allem ab, dass mit der diplomierten Pflegefachkraft, der Pflegefachassistenz und der Pflegeassistenz gleich drei Berufsgruppen für einen Tätigkeitsbereich vorgesehen sind. „Die neue, zweijährige Ausbildung zur Pflegefachassistenz ist nicht notwendig, solange an der einjährigen Ausbildung zur Pflegehilfe – dann Pflegeassistenz genannt – aus Kostengründen festgehalten wird. Wir befürchten, dass damit kein Qualitätssprung erfolgt, sondern die Anzahl der diplomierten Pflegekräfte zu Gunsten der Pflegefachassistenz reduziert wird“, sagt Steinkellner.

Die Bundesländer hätten auf der dreigliedrigen Ausbildung für ein und denselben Tätigkeitsbereich beharrt, kritisiert Steinkellner. „Hier geht es wohl um die Reduktion von Personalkosten. Wir befürchten, dass künftig bei den Planstellen die Zahl der diplomierten Kräfte zugunsten der billigeren Pflegefachassistenzen reduziert wird. Das würde einen Qualitätsverlust bei der Behandlung und Pflege von PatientInnen bringen.”

Pflegeberuf aufwerten - fair entlohnen

„Um dem Mangel an qualifizierten Fachkräften entgegenzusteuern, muss der Pflegeberuf attraktiver werden. Dazu gehören entsprechende Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen ebenso wie eine angemessene Entlohnung. Dahingehend ist die GuKG-Novelle wie ein aufgelegter Elfmeter, der jetzt kläglich vergeben wird“, so der vida-Gewerkschafter abschließend. 

 

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