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Frauen bei Care-Arbeit entlasten, Pink Tax abschaffen

Internationaler Frauentag: Forderungen und Aktionen der vida-Frauen.

Anlässlich des Internationalen Frauentags machten die vida-Gewerkschaftsfrauen gemeinsam mit BetriebsrätInnen und KollegInnen in ganz Österreich am 8. März und an den Tagen davor mit Aktionen für mehr Rechte und Entlastung mobil. Es müssen die Arbeitsbedingungen der Frauen durch verpflichtende Gesundheitsförderung im Betrieb, Arbeitszeitverkürzung und die Umsetzung eines Maßnahmenpakets gegen Gewalt am Arbeitsplatz verbessert werden. Den Frauen müssen auch ihre finanziellen Sorgen mit einem Teuerungsstopp, einer Abschaffung der Kinderarmut und Einführung von 2.000 Euro Bruttomindestlohn in allen Kollektivverträgen genommen werden. Um sie von Care-Arbeit zu entlasten, braucht es einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag des Kindes, Gratis-Nachmittagsbetreuung an den Schulen und die Pflege und Betreuung älterer Menschen muss flächendeckend ausgebaut werden, fordern die vida-Frauen.

+++ Fotos von der "Pink Tax"-Aktion der vida-Frauen in Oberösterreich +++

Arbeitnehmerinnen doppelt belastet

Vor dem Wiener Krankenhaus St. Josef wurde auf die Doppelbelastung berufstätiger Frauen, die zu Hause auch Care Arbeit leisten müssen, aufmerksam gemacht. Sie fordern ein Recht auf Vollzeitarbeit, ergänzt mit besseren Kinderbetreuungsangeboten für Berufstätige und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, wodurch nicht nur Frauen, sondern auch Männer mehr Zeit für Care-Arbeit haben würden. Zudem fordert die Gewerkschaft höhere Mehrarbeitszuschläge (derzeit gesetzliche 25 Prozent) für Teilzeitbeschäftigte. Diese Forderungen untermauern Krankenhausbeschäftigte in Arbeitskleidung mit einer Aktion vor Ort, bei der die Fülle an Aufgaben bei der Care-Arbeit plakativ mit an einer Wäscheleine aufgehängten Gegenständen wie etwa Kinderspielzeug oder Putzmittel sowie mit Pflegeutensilien dargestellt wurde.

Sogenannte Care-Tätigkeiten wie Kinderbetreuung, Hausarbeit oder die Pflege von Angehörigen liegen zum Großteil in den Händen von Frauen. Während der Coronapandemie leisteten Frauen laut einer Studie der Wirtschaftsuniversität Wien ganze 17,5 Stunden unbezahlte Arbeit pro Woche mehr als Männer. 60 Prozent der Care-Arbeit wurden von Frauen verrichtet. Laut Berechnungen der Statistik Austria entspricht das einem Gegenwert von 108 Milliarden Euro. Die Folge dieser Doppelbelastung ist, dass fast jede zweite berufstätige Frau in Österreich in Teilzeit arbeitet, erläuterte Sonja Haider, Betriebsratsvorsitzende des St. Josef Krankenhauses und die Wiener vida-Landesfrauenvorsitzende und Gemeinderätin Yvonne Rychly bei der Aktion.

Diskriminierende „Pink Tax“ abschaffen

In Oberösterreich machte die vida mit KollegInnen aus dem Krankenhaus der Barmherzige Schwestern in Ried mit einer Aktion vor dem Eingang des Krankenhauses auf die sogenannte „Pink-Tax“ aufmerksam. Die „Pink-Tax“ beschreibt das Phänomen des erhöhten Preises bei speziell auf Frauen als Konsumentinnen abzielenden Produkten und Dienstleistungen, die aber Männer preislich günstiger beziehen können. In vielen Studien wurde weltweit erhoben, dass bei verschiedensten Produktgruppen, von der Kinderbekleidung über Kosmetikprodukte bis zu identen Laptoptaschen aber mit unterschiedlichen Farben etwa in Schwarz und Pink, auch große Preisunterschiede – beginnend bei 10 zehn bis hin zu 200 Prozent – auszumachen sind.

“Das ist neben der Inflation eine zusätzliche Belastung für Frauen, die noch dazu im Schnitt weniger als Männer verdienen und oft noch die Kostenaufwendungen für ihre Kinder allein bewältigen müssen.“

Martina Reischenböck, BR-Vorsitzende Krankenhaus Barmherzige Schwestern Ried

Industrie und Handel sind aufgefordert, von dieser diskriminierenden Praxis bei der Preisgestaltung in Zukunft abzulassen.

vida Frauen machen mobil

Aktiv zum Frauentag waren die vida-Frauen auch in den Filialen der Frisierkette Klipp, im Spital Göttlicher Heiland sowie im Sanatorium Döbling und in Niederösterreich in der Shopping City Süd (SCS).


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