KV Oberösterreichische Ordensspitäler
Die rund 10.000 Mitarbeiter der oberösterreichischen Ordensspitäler sind zu gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen bis hin zum Streik bereit, sollte die nächste KV-Verhandlungsrunde am 13. Februar wieder im Sand verlaufen. Bei Betriebsversammlungen in den acht betroffenen Häusern haben sich 97,8 Prozent der TeilnehmerInnen dafür ausgesprochen, berichteten Verhandlungsführerin Sonja Reitinger, vida-Landesvorsitzender Helmut Woisetschläger und ÖGB-Landessekretär Walter Haberl in einer Pressekonferenz am 1.Februar in Linz.
Lohnerhöhung oder 39 Stunden-Woche ohne Wenn und Aber
Die Personalvertreter verlangen zumindest eine Erhöhung über der Inflation oder eine "39-Stunden-Woche ohne Wenn und Aber". In den vergangenen drei Jahren ist es bereits zu Reallohnverlusten zwischen einem und 2,54 Prozent gekommen, die Arbeitsbelastung ist durch zwei Spitalsreformen gestiegen, kritisieren die Gewerkschafter. Die Arbeitgeberseite bietet dennoch bisher nur ein Prozent, maximal jedoch 20 Euro, eine Arbeitszeitverkürzung ohne Gegenleistung wird abgelehnt.
Volle Unterstützung der Gewerkschaft
Vollste Unterstützung der Gewerkschaft vida und des gesamten ÖGB Oberösterreich sichern vida-Landesvorsitzender Helmut Woisetschläger und ÖGB-Landessekretär Walter Haberl den Krankenhausbeschäftigten zu. Es entstehe der Eindruck, dass die Spitalsreform auf dem Rücken der MitarbeiterInnen ausgetragen werde. „Während der Arbeitsdruck in den Krankenhäusern ständig steigt, verlieren die MitarbeiterInnen real Einkommen, weil die Lohnerhöhungen hinter der Teuerungsrate zurückbleiben“, kritisiert Woisetschläger.
Beschäftigte erbringen wichtige Leistungen für unsere Gesellschaft
"KV-Verhandlungen sind immer schwierig. Aber in den meisten Branchen ist zumindest die Abgeltung der Teuerung kein Thema", kritisiert Walter Haberl den Umgang mit den Beschäftigen in Sozial- und Pflegeberufen. Diese seien üblicherweise hoch motiviert und würden wichtige Leistungen für die Gesellschaft erbringen. Sie hätten gute Arbeitsbedingungen und eine ordentliche Entlohnung verdient, so Haberl: "Aber gerade hier will man den Sparstift ansetzen". Auf diese Art sei es auch schwer, junge Menschen zu motivieren, in diese Berufe einzusteigen.
Offener Brief an Politik und Arbeitgeber
Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die Gewerkschaft vida gemeinsam mit den BetriebsrätInnen auch einen offenen Brief an Politik und Arbeitgeber verfasst.
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