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Gewerkschaft vida kritisiert von Ministerium angekündigte Pflegelehre für Erwachsene

vida-Gassner: „Entscheiden sich Menschen für eine Weiterbildung, sollen sie davon leben können“

„Es ist zwar begrüßenswert, dass Ministerin Schramböck Erwachsenen die Möglichkeit geben möchte, sich im Pflegebereich weiter- bzw. neuauszubilden, aber es ist uns schleierhaft, wie man das mit einer Lehre bewerkstelligen will“, sagt Sylvia Gassner, Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida, und fügt hinzu: „Es gibt ja bereits eine Ausbildung zur Pflegefachassistentin auf Vollzeitbasis, die zwei Jahre dauert. Man ist also ein Jahr früher fertig als mit der vom Ministerium angekündigten Variante. Aus unserer Sicht ist es daher nicht notwendig, eine dreijährige Ausbildung daraus zu machen.“ Gassner fragt sich außerdem, ob die Kolleginnen und Kollegen dann wie Lehrlinge entschädigt werden: „Dass diese Lehre natürlich eine kostengünstige Variante für den Staat ist, verstehen wir, aber die Menschen sollen überleben können, wenn sie sich für eine Weiter- oder Neuausbildung entscheiden.“ Die vida-Gewerkschafterin betont, dass weder die in der Kronen Zeitung präsentierte Ausbildung zum Pflegefachassistenten für Erwachsene noch die vorgeschlagene Pflegelehre für junge Menschen das Problem des Personalmangels in der Pflegebranche löst.

Nur eine schulische Ausbildung zur Pflegeassistentin in einer mittleren berufsbildenden Schule sowie zur Pflegefachassistentin in einer höheren berufsbildenden Schule wirke dem Personalmangel der Zukunft entgegen. „Es gibt auch schon einen Schulversuch dafür, den wir als Gewerkschaft vida natürlich unterstützen. Nur solche Ausbildungen sind eine langfristige und echte Perspektive für den Fachkräftemangel in der Pflegebranche“, so Gewerkschafterin Sylvia Gassner. Vor allem weil die Pflegelehre, die Praxis und Theorie vorsieht, zu einer zu großen physischen und psychischen Belastung für Jugendliche führe, immerhin werden Akutpatienten, Demenzkranke und Palliativpatienten gepflegt. „Sogar für Erwachsene stellt die Arbeit in der Pflege eine große Herausforderung dar. Wenn junge Menschen die Begleitung von Palliativpatienten übernehmen müssen oder bei der Versorgung von Akutpatienten eingesetzt werden, dann ist das unverantwortlich gegenüber der Jugend. Es birgt die Gefahr, sehr rasch in ein Burn-out zu fallen oder wieder aus dem Beruf auszusteigen“, schließt Gassner.

 

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