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vida zur Regierungsklausur: Rasche Personalaufstockung im Pflegebereich

Steinkellner: „Pflege der Zukunft braucht klare Stratie und rasche Umsetzung“

„Es ist ein wichtiges Zeichen, dass die Bundesregierung die Themen Pflege und Betreuung bei ihrer Klausur angehen will. Es ist höchste Zeit für eine wirksame Pflegestrategie. Ankündigungen alleine reichen nicht mehr“, so Willibald Steinkellner, stv. Vorsitzender der Gewerkschaft vida. Ein erster wichtiger Schritt ist für den vida-Gewerkschafter eine Personalaufstockung um mindestens 20 Prozent.

Qualitätsschübe auf vielen Ebenen nötig  

Um mehr Menschen für Pflegeberufe zu begeistern, sind beste Ausbildung und Arbeitsbedingungen erforderlich. „Wir kommen nicht drum herum, endlich bessere Arbeitsbedingungen und Ausbildungen sowie höhere Löhne zu bieten. Um die Situation der Betroffenen deutlich zu verbessern, brauchen wir eine bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung, die keine Schummeleien zulässt und klare österreichweit gültige Vorgaben zur Qualitätssicherung. Chronische Unterbesetzung und ständige Überlastung des Personals sind nicht länger hinnehmbar“, betont Steinkellner. Die Ausfälle durch beruflich bedingte Krankheiten und Burn-out steigen, so der vida-Gewerkschafter. Allen Betreibern von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen müssten die Mindestanzahl und die Qualifikation der MitarbeiterInnen zwingend vorgeschrieben werden. So würden physische und psychische Belastungen sinken, die Beschäftigten würden gesünder und leistungsfähiger bleiben, ist Steinkellner überzeugt.

Pflegegelderhöhung für alle, nicht nur für wenige

Nicht nachvollziehbar ist für Sylvia Gasser, Vorsitzende des vida-Fachbereichs Soziale Dienste, die geplante Erhöhung des Pflegegelds ab Stufe 4: „Wird nur diese erhöht, bedeutet das, dass sieben von zehn Pflegebedürftigen durch die Finger schauen und keine Erhöhung bekommen. Wir brauchen eine Erhöhung aller Pflegegeldstufen und eine jährliche Anpassung!“ Sie pocht zudem darauf, dass die Regierung auch mehr Geld für die Ausbildung von 24-Stunden-Betreuungskräften in die Hand nimmt: „Wir brauchen einen deutlichen Qualitätsschub sowie faire Bedingungen für diese BetreuerInnen. Derzeit fehlen einheitliche Qualitätsstandards und entsprechend scharfe Kontrollen.“

Richtige Weichen stellen

Den Schwerpunkt auf Pflege zu Hause und pflegende Angehörige zu legen, ohne zusätzliche Pflegekräfte zu aktivieren, wie es die Regierung vorhat, ist für die vida-Gewerkschafter der falsche Weg: „Wird jetzt nicht gegengesteuert, befeuert die Regierung den absehbaren Mangel an qualifizierten Fachkräften. Um den Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen, braucht es familienfreundliche Arbeitszeiten durch stabile Dienstpläne und planbare Freizeit. Die Finanzierung kann solidarisch aus Steuermitteln erfolgen. Der stark steigende Pflegebedarf ist eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre. Wir brauchen jetzt die richtigen Antworten“, so Steinkellner und Gasser abschließend.

 

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Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

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