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Sicherheit auf Schiene

Zugsunglück in Mödling: vida fordert systemrelevante Aufarbeitung.

Angesicht des heutigen (24. Jänner 2023) Urteilsspruchs zum Zugsunglück von Münchendorf (9. Mai 2022) – der beschuldigte Triebfahrzeugführer wurde in erster Instanz (nicht rechtskräftig) zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt – fordert die Gewerkschaft vida eine systemrelevante Aufarbeitung des Vorfalls nach Ende des Gerichtsverfahrens. Das sei „unumgänglich“, betont Gerald Trofaier, Sprecher der Plattform Lokfahrdienst in der Gewerkschaft vida.

„Es darf jetzt keineswegs zur Tagesordnung übergegangen werden. So tragisch wie das Unglück und seine Folgen auch sind, desto wichtiger ist seine Aufarbeitung durch die zuständigen Behörden. Es müssen daraus Lehren gezogen werden, wie die Sicherheit im Eisenbahnsystem erhöht werden kann, damit solche Vorfälle zukünftig so gut wie möglich ausgeschlossen werden können.“

Gerald Trofaier, Sprecher der Plattform Lokfahrdienst in der vida

Ausbildung europaweit vereinheitlichen

Technische Komponenten und moderne Fahrzeuge seien das eine, gut ausgebildetes Zugpersonal das andere, so der vida-Gewerkschafter weiter. „Die zunehmende Digitalisierung auf den Fahrzeugen und die unterschiedlichen Systeme sind für das Personal eine immer größer werdende Herausforderung und verursachen oft ungewollte Ablenkungen beim Fahren“, gibt Trofaier zu bedenken.

Die bevorstehende europarechtliche Umsetzung der Triebfahrzeugführerrichtlichtline müsse dafür genutzt werden, aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Niemand würde beim Führerschein für Straßenfahrzeuge auf die Idee kommen, dass jedes Unternehmen Kraftfahrer nach eigenen Ausbildungskriterien ausbilden könne.

„Es gilt also, auch die Ausbildungsinhalte und Ausbildungsdauer im Eisenbahnbereich klar und einheitlich zu definieren. Zudem sind die technischen Möglichkeiten in der Infrastruktur, insbesondere auch bei Neubaustrecken, zur Steigerung der Sicherheit im Fahrbetrieb voll auszuschöpfen. Je besser ein Triebfahrzeugführer ausgebildet und mit der Strecke vertraut ist, desto sicherer wird das Verkehrsmittel Eisenbahn in Summe für alle. Ohne verbesserte europarechtliche Vorgaben wird es aber keine Harmonisierung der Ausbildung geben.“

Gerald Trofaier, Sprecher der Plattform Lokfahrdienst in der vida


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