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"Mit voller Kraft zurück ins Leben"

Eisenbahner im vida-Podcast über "Long COVID" und die Rückkehr in den Job.
Eigentlich hat Christian Hofmann am 21. Dezember Geburtstag. Doch seit einem Jahr feiert er auch am 23. Dezember. Denn das ist jener Tag, an dem der 48-jährige ÖBB-Logistiker im Jahr 2020 nach einer Corona-Infektion aus sieben Wochen Tiefschlaf wach wurde.
 
Wie es Christian zurück ins Leben geschafft hat, erzählt er im vida-Podcast.
 
Höre hier das ganze vidaHören-Interview:
 

Plötzlich Weihnachten
 
Es war der 7. November 2020. Nachdem Christian beim Frühstück immer wieder weggetreten war, verständigte seine Frau die Rettung. Diagnose Covid-19. Christians Sauerstoffsättigung betrug nur noch 55 Prozent. „Unter 80 sollst du eigentlich nicht kommen“, weiß der Niederösterreicher heute. Er wurde sofort ins Krankenhaus nach Hollabrunn gebracht und noch am selben Tag in Tiefschlaf versetzt. Nach etwa vier Wochen sollte Christian aufgeweckt werden, doch ohne Erfolg. Wach wurde er am 23. Dezember. Er erinnert sich: „Der Pfleger kommt rein, dreht den Fernseher auf und auf einmal ist  Weihnachten!“
 
Ein Fall für die Pflege
 
Die zehn Tage nach dem Aufwachen beschreibt Christian als „die schlimmste Zeit seines Lebens“. Durch einen Luftröhrenschnitt konnte er noch nicht sprechen. Weil die Muskeln so abgebaut hatten, hatte er keine Kraft, sich zu bewegen. Bis 11. Jänner 2021 lag Christian auf der Intensivstation, eine weitere Woche auf der Internen. Das Krankenhaus musste ihn nach Hause schicken. „Ich konnte nichts. Ich war ein kompletter Pflegefall!“ Corona-bedingt waren alle Reha-Stationen geschlossen. Durch persönliche Kontakte schaffte es Christian in ein Pflegeheim nach Tulln, wo er am 18. Jänner aufgenommen wurde. Bis Ende März sollte er dortbleiben. „Ich konnte dann zumindest mit Krücken nach Hause gehen.“ Nach weiteren Therapien ging es Ende April für weitere drei Wochen in den Kärntner Kurort Althofen. „Dort konnte ich dann schon wieder alleine gehen.“ 
 
Gemeinsam geschafft 
 
Sieben Wochen Tiefschlaf haben Christian nicht nur körperlich gezeichnet. „Das hat mich die ganze Zeit beschäftigt, ich hatte viele Albträume.“ So folgte nach der physischen Reha noch eine psychische. Während es Christian Stück für Stück ins normale Leben zurückschaffte, wurde sein Erspartes immer weniger. „Ich habe einen Großteil aus eigener Tasche bezahlt. Insgesamt waren es 10.000 Euro.“ Unterstützung bekam der Eisenbahner vom Witwen- und Waisenverein der ÖBB und von der Gewerkschaft vida. Gemeinsam haben sie fast die Hälfte der Kosten nachträglich übernommen. „Das war eine große Hilfe für mich!“, erzählt Christian.  
 
Christian wieder "am Zug"
 
Am 18. Oktober 2021, etwa ein Jahr nach seiner Corona-Erkrankung, konnte der ÖBB-Logistiker wieder in seinen Job einsteigen, zunächst zu 50 Prozent. Seit Februar 2022 ist er wieder „voll am Zug“ und hat bereits Pläne für das heurige Jahr. „Vor allem freue ich mich, wenn ich im Dezember mit voller Kraft und bei voller Gesundheit meinen 49. Geburtstag zwei Mal feiern kann!“
 
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