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Digitalisierung auf Schiene

Digitale Kupplung bringt neue Chancen für Beschäftigte.
Die Digitale Automatischen Kupplung (DAK) löst die derzeitige Schraubenkupplung ab und leitet damit einen großen Digitalisierungsschub im Schienengüterverkehr ein.
Die vida sieht dadurch eine Stärkung der Bahn im Wettbewerb, eine sicherere Arbeitsweise sowie neue Ausbildungs- und Einkommensmöglichkeiten für Beschäftigte.  
 
DAK in ganz Europa
 
Mit der DAK wird eine durchgehende Strom- und Datenversorgung entlang des gesamten Güterzugs integriert werden. Das ist die Voraussetzung für zukünftige Innovationen im Bereich des intelligenten Güterverkehrs und in weiterer Folge für die automatisierte Betriebsführung. Ab 2026 soll die DAK schrittweise bis 2030 in ganz Europa zum Einsatz kommen. Betroffen sind dabei rund 450.000 Güterwaggons und 17.000 Triebfahrzeuge.
Alte Technik ist mühevoll
 
Derzeit werden in Europa die Güterwaggons manuell mit der Schraubenkupplung verbunden. Bei jedem Kupplungsvorgang muss dabei mühevoll eine über 20 kg schwere Kette angehoben, eingehängt und verschraubt werden. Zudem müssen die Luftleitungen miteinander verbunden werden. Bei jedem Wetter muss diese unfallgefährdete Tätigkeit rund 300mal pro Schicht ausgeführt werden. Mit der DAK entfällt dieser Vorgang, da sich die Wagen automatisch verbinden werden und damit alle anderen notwendigen Leitungen ebenfalls in einem Vorgang miteinander verbunden sind. 
Mehr Sicherheit für Beschäftigte
 
Die Einführung der DAK macht den Schienengüterverkehr damit nicht nur effizienter, sondern auch deutlich sicherer für die MitarbeiterInnen im Verschub. Aber es gibt natürlich auch eine Kehrseite“, so Günter Blumthaler, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida.
 
„Auch wenn wir durch die Einführung bis 2030 keinen radikalen Personalabbau befürchten, da bei diesem technischen Standard auch weiterhin das Entkuppeln direkt am Wagen gemacht wird, müssen wir heute die richtigen Zukunftsentscheidungen für die betroffenen Beschäftigtengruppen treffen.“
 
Günter Blumthaler, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn
 
Neue Ausbildungen mit besseren Einkommensmöglichkeiten
 
„Sowohl Beschäftigte im Verschub, im technische Wagendienst und auch die LokführerInnen werden durch den Modernisierungsschub neue berufliche Kompetenzen benötigen, was sich auch in einer veränderten Ausbildung widerspiegeln wird“, so Blumthaler vorausschauend zu neuen beruflichen Chancen, die sich durch die Digitalkupplung auftun. „Höhere Anforderungen an die Qualifizierung und damit auch an die Ausbildung der neuen, aber auch der bereits im Beruf arbeitenden KollegInnen werden wir in der Kollektivvertragsverhandlungen nutzen, um auch das Einkommen zu steigern“, sagt der vida-Gewerkschafter.  
Gute Bahnarbeitsplätze erhalten
 
Am 1. März wurde der DAK-Prototyp im Rahmen des Besuchs des Testzuges am Wiener Hauptbahnhof präsentiert. Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida sowie der ÖBB Konzernvertretung, betonte dabei:
 
„Der europaweite Schienengüterverkehr wird nur dann wachsen können, wenn die betrieblichen und technischen Hürden in Europa so rasch wie möglich durch einheitliche technische Standards und Innovationen abgebaut werden. Die Einführung der DAK ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. So können Güterzüge gegenüber dem LKW auf der Straße endlich wettbewerbsfähiger werden. Diese Wettbewerbsfähigkeit der Schiene müssen wir stärken, nicht zuletzt auch zum Erhalt gut bezahlter und hochqualifizierter Arbeitsplätze bei den Eisenbahnen.“
 
Roman Hebenstreit, Vorsitzender der vida
Schienengüterverkehr in Österreich
 
Insgesamt sind in Österreich rund 60 Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU) im Güterverkehr tätig. Die Rail Cargo Group der ÖBB ist mit über zwei Drittel Marktanteil das größte Unternehmen. Der Marktanteil des privaten Güterverkehrs im Verkehrsaufkommen (Tonnen) lag im Jahr 2020 bei 36,7 Prozent, sein Anteil der Verkehrsleistung (Nettotonnenkilometer) bei 33,1 Prozent. Im Jahr 2020 konnten österreichische Schienengüterverkehrsunternehmen in Österreich 1 Mrd. Euro umsetzen. Das ist ein pandemiebedingter Rückgang um fast 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2019.
 

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Über uns

Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

Fachbereichsvorsitzender: Gerhard Tauchner
Fachbereichssekretär:innen: Sabine Stelczenmayr, Dominik Pertl, Robert Hofmann
Betreuung Seilbahnen: Kajetan Uriach