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Übergriffe: vida fordert mehr Sicherheit für Zugpersonal

Schluss mit Sparen beim Personal auf Kosten der Sicherheit!

Wegen eines erneuten tätlichen Übergriffs eines Fahrgasts auf einen Triebfahrzeugführer am vergangenen Sonntag in Wien, mahnt Gerhard Tauchner, Sprecher der Plattform Lokfahrdienst in der Gewerkschaft vida, mehr Schutz für das Personal in den Zügen ein. Konkret sei es zu Handgreiflichkeiten eines Fahrgasts und zu einem Polizeieinsatz gekommen, weil ihn der Triebfahrzeugführer samt Fahrrad wegen der gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen aus dem Zug verweisen musste. Aufgrund des Schönwetters am Sonntag herrschte nicht nur vermehrter RadfahrerInnenandrang im Triebwagen, wodurch ein Passieren der Gänge im Zug nicht mehr möglich gewesen sei, schildert Tauchner den Vorfall.   

Maskenpflicht lässt Emotionen hochgehen

Nicht zuletzt auch wegen teils wieder überfüllter Züge zu Spitzenzeiten sowie wegen der Corona-Schutzmaskenpflicht in den Zügen, die durch das Personal überprüft werden muss, gingen in den letzten Wochen die Wogen auch in den Zügen immer mehr hoch, so Tauchner. „So kann es nicht mehr weitergehen, denn leider bleibt es in den Zügen und auf den Bahnsteigen nicht immer nur bei verbalen Auseinandersetzungen“, fordert der vida-Gewerkschafter mehr Personal in den Zügen ein, „denn vier Hände können mehr helfen als nur zwei. Menschen schützen vor Ort schneller und besser als Überwachungskameras“, sagt Tauchner.  

Kein Sparen auf Kosten der Sicherheit!

Im Rahmen der Bundesländer-Verkehrsdiensteverträge dürfe daher nicht länger auf Kosten der Sicherheit von Personal und auch der Fahrgäste gespart werden, fordert Tauchner. Bestellen die Bundesländer bei den ÖBB aus Kostengründen keine Regional- und Nahverkehrszüge mit ZugbegleiterInnen, dann werde schaffnerlos gefahren. Der vida-Gewerkschafter kritisiert damit, dass in den meisten Bundesländern der Nah- und Regionalverkehr überhaupt ohne ZugbegleiterInnen an Bord, also im sogenannten 0:0-Betrieb unterwegs ist. „LokführerInnen allein am Zug können keine langwierigen Diskussionen über das Tragen von Schutzmasken oder überfüllte Züge führen und auch keine Handgreiflichkeiten zwischen Fahrgästen schlichten. Ihre Aufgabe ist es, die Fahrgäste in erster Linie sicher von A nach B zu fahren“, betont Tauchner.

„In Zukunft darf daher bei der Vergabe der Verkehrsdiensteverträge für den Regionalverkehr seitens der Bundesländer und ihrer Verkehrsverbünde nicht mehr beim Personal am Zug und somit auch nicht mehr bei der Sicherheit gespart werden. Diese Maßnahme würde abgesehen vom Sicherheitsgewinn auch für die Fahrgäste gerade in Zeiten wie diesen zudem zusätzliche Jobs schaffen, was wiederum einen positiven Effekt auf den schwer durch die Corona-Krise angeschlagenen Arbeitsmarkt hätte“, bekräftigt Tauchner abschließend.

Rasche Hilfe für Betroffene

Im Rahmen der gewerkschaftlichen >>>Initiative Tatort Arbeitsplatz bietet die Gewerkschaft vida rasche Hilfe für alle von Gewalt am Arbeitsplatz betroffenen Kolleginnen und Kollegen.

 

Für dich da! Gewerkschaft vida Fachbereich Eisenbahn Johann-Böhm-Platz 1
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Über uns

Der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen aller Arbeitnehmer:innen der österreichischen Eisenbahnverkehrs- und Seilbahnunternehmungen. Er vereint Kolleginnen und Kollegen in den unterschiedlichsten Berufen, welche in der Schieneninfrastruktur, der Traktion, den Werkstätten, im Personen- und Güterverkehr oder im Bereich Managementservices beschäftigt sind. Damit die Beschäftigten ihre Arbeit unter guten und sicheren Bedingungen erbringen können, gestaltet vida aktiv mit. Die Sicherung bestehender und die Schaffung neuer Arbeitsplätze gehören genauso zu unseren Zielen wie zukunftsorientierte Einkommen und moderne, sichere und altersgerechte Arbeitsplätze. Nationale und internationale Vernetzung, Lobbying und kompetente Grundlagenarbeit zählen zu unseren täglichen Aufgaben. Darüber hinaus machen wir uns für den Schutz und Ausbau der Daseinsvorsorge im Verkehr stark. Denn ein Aushungern des Öffentlichen Verkehrs kostet nicht nur hunderttausenden ÖsterreicherInnen ihre Mobilität und Chancen, sondern auch tausenden unserer MitarbeiterInnen ihren Arbeitsplatz.

Fachbereichsvorsitzender: Gerhard Tauchner
Fachbereichssekretär:innen: Sabine Stelczenmayr, Dominik Pertl, Robert Hofmann
Betreuung Seilbahnen: Kajetan Uriach