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Gewerkschaft vida fordert umgehende Wiederaufnahme der KV-Verhandlungen für Privatkrankenanstalten

„Mangelnde Wertschätzung gegenüber Mitarbeitern in Privatkrankenanstalten“

„Dass die Arbeitgeber die Verhandlungsgespräche zum Kollektivvertrag für Bedienstete von Privatkrankenanstalten erst wieder im September aufnehmen wollen, ist aus unserer Sicht eine Verzögerungstaktik auf Kosten der Beschäftigten“, sagt Gerald Mjka, Vorsitzender des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida. Die Verhandlungen wurden einseitig von den Arbeitgebern ausgesetzt. Den Gewerkschafter ärgert vor allem der Umstand, dass die DienstgeberInnen zwar die Notwendigkeit von 150 Millionen Euro sozialversicherungsfinanzierten Subventionen für die Privatspitäler durch den Privatkrankenanstaltenfinanzierungsfonds (PRIKRAF) betonen, jedoch nicht bereit sind, einen gerechten Anteil an die Beschäftigten weiterzugeben: „Wenn schon öffentliches Geld nur den Privatpatientinnen und -patienten zu Gute kommt, sollte das Geld nicht nur in den Dividenden der Aktionäre verschwinden, sondern sich zumindest auch in den Gehältern widerspiegeln. Wir fordern daher die sofortige Wiederaufnahme der KV-Verhandlungen.“

Der Stopp der Verhandlungen kam in einer für die Beschäftigten schwierigen Phase, die pandemiebedingt durch Schutzkleidung und erhöhtes Ansteckungsrisiko für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besonders anstrengend war. „Als einer der Gründe für die Unterbrechung wurde Corona genannt“, erklärt Harald Steer, Verhandlungsleiter der vida: „Dabei ist gerade Corona ein Grund für einen ordentlichen KV-Abschluss, um den Beschäftigten der Privatkrankenanstalten in dieser schwierigen Zeit Wertschätzung und Respekt zu zollen. Der Gewerkschafter weiter: „Wir haben mittels Video-Konferenzen im April und Mai weiterverhandelt und wären auch für eine Zwischenlösung bereit gewesen. Wir wollten zumindest eine Abgeltung der Inflation und eine der Krise geschuldete Erhöhung der Gefahrenzulage.“

Zu Unmut bei der Gewerkschaft hatte weiters geführt, dass die ArbeitgeberInnen schon vor den Verhandlungen intern beschlossen hatten, die Gespräche einseitig auf September zu verschieben. „Das ist eine Frechheit. Ich frage mich, warum wir überhaupt verhandelt haben“, so Chef-Verhandler Steer, der prinzipiell Verständnis dafür hat, dass es ein schwieriges Jahr für Privatkrankenanstalten ist. „Aber einige durch die Corona-Krise verursachten Einbußen sind inzwischen kompensiert worden, indem zum Beispiel für die Spitäler der Gemeinde Wien Operationen durchgeführt wurden.“ 

Um der Forderung nach Wiederaufnahme der KV-Verhandlungen sowie den Forderungen im Kollektivvertrag Nachdruck zu verleihen, finden seit vergangener Woche Aktionen vor Privatkrankenanstalten in ganz Österreich statt. Im Spätsommer soll eine zweite, größere Welle an Aktionen über die Bühne gehen. „Wir informieren die Beschäftigten vor den Häusern über die Aussetzung der KV-Verhandlungen, über die großen Unterschiede der Gehälter in Ordens- und Privatspitälern sowie über die Finanzierung aus öffentlicher Hand und das Vergessen auf die Mitarbeiter“, schließt Gewerkschafter Harald Steer. 

 

 

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