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Alleingang der Friseure bei Geschäftsöffnungen

vida erinnert an Zuschläge für 1. Mai und droht Anzeigen an.

Unbestritten – sowohl die österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch die Unternehmer sehnen das Wiederhochfahren aller Wirtschaftszweige herbei. Für die Friseure ist es am Samstag, den 2. Mai so weit.

Wie vida nun aber aus gut informierten Kreisen und durch Anfragen von Mitgliedern erfahren hat, planen die Friseursalons in Oberösterreich und auch in anderen Bundesländern bereits am morgigen 1. Mai zu öffnen.

Unglaubwürdig: Terminanfragen für Feiertag?

Als Grund für die Öffnung am 1. Mai wird ein erhöhter Arbeitsbedarf durch Terminanfragen genannt. Das wundert die Vorsitzende des Fachbereichs Dienstleistungen in der vida, Christine Heitzinger: „Um Terminanfragen zu bekommen, muss ich das Datum als Unternehmer schon vorher bekanntgeben und bewerben. Und daher ist es für mich schwer vorstellbar, dass Kundinnen und Kunden von selbst Anfragen an einem Feiertag stellen. Es weiß jeder, dass der 1. Mai ein Feiertag und somit kein üblicher Arbeitstag für Friseure ist.“

„Das ist eine bodenlose Frechheit. FrisörInnen haben ein Recht auf gesetzliche Feiertage. Wir sind nicht bei den adeligen Gutsherren, die willkürlich nach Gutdünken Feiertage gewähren!“
 

Christine Heitzinger, Vorsitzende des vida-Fachbereichs Dienstleistungen

Sollten morgen am 1. Mai tatsächlich Friseure öffnen, wird vida alles ausschöpfen, was die Rechtsordnung vorgibt. Wer sogar widerrechtlich an gesetzlichen Feiertagen aufsperrt, fliegt aus der Kurzarbeit, wird angezeigt und muss zahlen, fordert Heitzinger weiter.

Was gearbeitet wird, muss auch gezahlt werden

„Ungeachtet der Konsequenzen, müssen aber auch volle Löhne plus Feiertagszuschläge bezahlt werden“, stellt die Gewerkschafterin klar. „Auch erwähnt sei, bei den nächsten Gehaltsverhandlungen will ich da ein fettes Plus ohne Gejammere sehen. Wenn das Arbeiten mit vollen Zuschlägen ein tolles Geschäft ist, dann wird man hinkünftig auch mehr reguläre Gehälter zahlen können - alles andere wäre eine Farce“, setzt Heitzinger nach.

Auch Politik ist gefordert

„Dass sogar Lehrlinge aufgefordert wurden, sich zur Arbeit am 1. Mai im Friseursalon einzufinden, schlägt überhaupt dem Fass den Boden aus“, ist Heitzinger empört und legt nach: „Eine Beschäftigung von Friseurlehrlingen am Feiertag ist gesetzlich nicht einmal denkbar.“

“Ich erwarte mir vom Landeshauptmann wie auch von der Bundesregierung Unterstützung beim Schutz der Arbeitnehmerrechte. Die Solidarität innerhalb Österreichs darf nicht schon wieder beim Geldbörsel einiger gewissenloser Unternehmer enden!“ 

Christine Heitzinger, vida-Gewerkschafterin

 

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Über uns

Der Fachbereich Dienstleistungen in der Gewerkschaft vida setzt sich aus mehreren größeren Branchen sowie einer Reihe Klein- und Kleinstbetriebe zusammen. Hier sind neben HandelsarbeiterInnen, FriseurInnen, KosmetikerInnen und FußpflegInnen genauso vertreten wie gewerbliche MasseurInnen. Die Wirtschaftsbranche Abfall- und Abwasserwirtschaft findet sich hier, und auch im Garagen und Tankstellenbereich beraten und vertreten wir österreichweit unsere Mitglieder. Dabei stellen wir uns laufend den sich ständig ändernden Berufsanforderungen im Rahmen der Weiterentwicklung der Berufsbilder. Wir kämpfen für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Schließlich sind sie unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzende: Christine Heitzinger
Fachbereichssekretärin: Kathrin Schranz