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Regierung versucht mit Notlösungen, Personallücken im Tourismus zu stopfen

vida-Tusch: „Schnellschüsse lösen langfristig keine Probleme“

„Ich kann Tourismusministerin Elisabeth Köstinger nur zustimmen, wenn sie im Nationalrat sagt, der Tourismus sei eine Erfolgsgeschichte. Jetzt ist es höchste Zeit, auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe zu einer Erfolgsstory zu machen“, so Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida. „Ich begrüße es, wenn die Frau Ministerin die Beschäftigung attraktiver machen will, rätselhaft bleibt aber, warum es dazu bislang keine Gespräche mit uns, den ArbeitnehmervertreterInnen, gegeben hat!“, sagt der vida-Gewerkschafter. 

Nachhaltigkeit muss her  

„Was sicher nicht funktionieren wird, um die Beschäftigungsstruktur langfristig auf Vordermann zu bringen, ist Oberflächenkosmetik. Wieder sollen die Rot-Weiß-Rot-Card oder regionalisierte Mangelberufslisten herhalten, um Personallöcher zu stopfen“, kritisiert Tusch. „Wir brauchen keine Schnellschüsse, sondern nachhaltige Lösungen und Rezepte zur MitarbeiterInnenbindung und Nachwuchsförderung. Die Zeit ist überreif für Maßnahmen, um die Branche für heimische Arbeitskräfte und den Nachwuchs wieder interessant zu machen. Als Sozialpartner stehen wir jederzeit für Gespräche zur Verfügung“, betont der vida-Gewerkschafter.

Gute Work-Life-Balance ist machbar

Als besonders gewagt bezeichnet Tusch die Aussagen von Ministerin Köstinger, „dass das Mehr an Flexibilisierung im Zuge der neuen Arbeitszeitregelung den Beschäftigten zugutekommen werde“. Wahr ist, kontert Tusch, „dass mit dem neuen Gesetz kollektivvertragliche und sozialpartnerschaftliche Vereinbarungen ausgehebelt wurden und die Beschäftigten noch mehr ausgepresst werden können. Die Menschen haben weniger Ruhezeit und bekommen nicht einmal entsprechende Ausgleichsmaßnahmen“.

Erst wenn der Tourismus es schafft, „eine gute Work-Life-Balance zu bieten, also eine hohe Arbeits- und Freizeitqualität für die Beschäftigten her- und sicherzustellen, wird die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder steil nach oben gehen“, ist Tusch überzeugt. Die Zufriedenheit der Beschäftigten steht übrigens auch wieder im Mittelpunkt der jährlichen Arbeitsklima Index-Präsentation der Gewerkschaft vida. In der ÖGB-Zentrale findet dazu am kommenden Dienstag, 20.11., auch eine Diskussion mit hochkarätigen VertreterInnen aus der Branche statt.   

 

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Der Fachbereich Dienstleistungen in der Gewerkschaft vida setzt sich aus mehreren größeren Branchen sowie einer Reihe Klein- und Kleinstbetriebe zusammen. Hier sind neben HandelsarbeiterInnen, FriseurInnen, KosmetikerInnen und FußpflegInnen genauso vertreten wie gewerbliche MasseurInnen. Die Wirtschaftsbranche Abfall- und Abwasserwirtschaft findet sich hier, und auch im Garagen und Tankstellenbereich beraten und vertreten wir österreichweit unsere Mitglieder. Dabei stellen wir uns laufend den sich ständig ändernden Berufsanforderungen im Rahmen der Weiterentwicklung der Berufsbilder. Wir kämpfen für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne. Schließlich sind sie unabdingbare Voraussetzungen für ein Mehr an Lebensqualität.

Fachbereichsvorsitzende: Christine Heitzinger
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