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8,6 Prozent mehr Lohn

Gewerkschaft vida erreicht KV-Abschluss für FahrradbotInnen.

Die Gewerkschaft vida hat in den Kollektivvertragsverhandlungen mit dem Fachverband Güterbeförderungsgewerbe in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für die FahrradbotInnen und EssenszustellerInnen eine Erhöhung der KV-Löhne um 8,6 Prozent für das Jahr 2023 erreicht.

„Die Verhandlungen wurden auf Basis einer rollierenden Inflation in Höhe von 7,5 Prozent geführt. Als Maßnahme gegen die explodierende Teuerung konnte somit eine Reallohnerhöhung in Höhe von 1,1 Prozent für die Beschäftigten erreicht werden.“

Markus Petritsch, Vorsitzender vida-Fachbereich Straße
und KV-Verhandler

Der Kollektivvertrag gilt ab 1. Jänner 2023, seine Laufzeit beträgt ein Jahr.

Scheinselbständigkeit bekämpfen

Ab 2023 beträgt das Bruttomindestgehalt für angestellte FahrradbotInnen 1.730 Euro bei einer 40-Stunden-Woche. Bei der realistischen Annahme von im Schnitt pro Monat gefahrenen rund 1.500 Kilometern kommen dazu noch 360 Euro im Monat an Kilometergeld plus Zulagen. In der Branche arbeiten österreichweit rund 4.500 FahrradbotInnen (60 Prozent davon als freie DienstnehmerInnen). „Ziel der vida ist es, die Scheinselbständigkeit zu bekämpfen und weitere FahrradbotInnen unter den Schutzschirm des Kollektivvertrags zu bringen“, betont vida-Gewerkschafter Petritsch.

Weltweit erster Kollektivvertrag

Mitte September 2019 hatten sich die vida und die WKÖ auf den weltweit ersten Kollektivvertag für FahrradbotInnen und EssenszustellerInnen geeinigt und damit den Grundstein zur arbeits- und sozialrechtlichen Absicherung der FahrradbotInnen gelegt. Erstmals bestand für Beschäftigte in der Branche ein Rechtsanspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Ebenso wurden entsprechende Kostenersätze für die Verwendung von Privat-Fahrrädern und Privat-Handys im KV verankert. „Es handelt sich hier noch um einen ‚relativ jungen KV‘, der in den kommenden Jahren entsprechend den Anforderungen der Branche und ihrer Beschäftigten weiter aus der Niedrigentlohnerbranche herausentwickelt werden muss“, so Markus Petritsch.

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