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Neuer KV für Fußpflege, Kosmetik und Massage

1.610 Euro Einstiegslohn ab 1. Oktober 2021 und weitere Neuerungen erreicht.

Am 1. Oktober 2021 tritt der neue Kollektivvertrag für ArbeiterInnen sowie Lehrlinge des Fußpflege-, Kosmetik- und Massagegewerbes in Kraft. Der Einstiegslohn liegt dann bei 1.610 Euro brutto. Gelten wird der Kollektivvertrag, der viele Neuerungen mit sich bringt, bis 31. Mai 2023.

KV-Eckpunkte:

  • Bundesweit einheitlicher Kollektivvertrag
  • Anrechnung von Vordienstzeiten von bis zu fünf Jahren
  • Mehrfachqualifikation: 40 Euro monatlich mehr bei zwei ausgeübten Tätigkeiten
  • Zuschlag in Höhe von 25 Prozent für Normalarbeitsstunden am Sonntag
  • Lehrlinge mit 1. Jänner 2022 in eigenem KV anstatt im KV für FriseurInnen

vida-Gewerkschafterin Christine Heitzinger freut sich über den Abschluss. „Wir haben unsere Forderungspunkte allesamt durchgebracht“, so die Vorsitzende des Fachbereichs Dienstleistungen der Gewerkschaft vida, die auf den Verhandlungserfolg verweist, dass Kolleginnen und Kollegen mit 1. Oktober nicht mehr um Berufsjahre umfallen.

„Bis zu fünf Jahre werden angerechnet. Das ist sehr wichtig, denn bisher, mussten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft wieder bei Null beginnen, wenn sie den Arbeitgeber gewechselt haben.“

Christine Heitzinger, Vorsitzende vida-Fachbereich Dienstleistungen

Qualifikation zahlt sich aus

Auch dass es eine Abgeltung für Mehrfachqualifikation gibt, sei eine Errungenschaft. Verfügen Beschäftigte über zwei Ausbildungen und üben diese auch aus, bekommen sie monatlich um 40 Euro brutto mehr. „Haben Kolleginnen und Kollegen zum Beispiel Ausbildungen für Fußpflege und Kosmetik, zahlt sich das also finanziell aus – vorausgesetzt sie führen beide Tätigkeiten auch aus“, so Gewerkschafterin Heitzinger.

Im Einsatz für Fachkräfte von morgen

Der größte Verhandlungserfolg betrifft die Lehrlinge, für die mit 1. Jänner 2022 ein eigener Kollektivvertrag gilt. „Bisher werden Lehrlinge nach dem KV für Friseure entlohnt. Das ändert sich mit Jänner“, so Heitzinger und betont, dass das ein großartiges Zeichen für die Fachkräfte von morgen ist.

„Wie auch die erfahreneren Kolleginnen und Kollegen in der Branche haben auch die Lehrlinge in den vergangenen Monaten mit mehreren Lockdowns viele Entbehrungen hinnehmen müssen. Für junge Menschen ist eine Krise wie die derzeitige besonders belastend, weil viele nicht wussten oder bis heute nicht wissen, wie sich Corona auf den Ausbildungsbetrieb auswirkt.“

Christine Heitzinger, Vorsitzende vida-Fachbereich Dienstleistungen

Inzwischen hat sich die Situation etwas entspannt, dennoch müsse man auf die Lehrlinge aufpassen und ihnen Perspektiven geben. Heitzinger ist überzeugt, dass das mit dem auf die Ausbildung zugeschnittene Einkommen und dem eigenen KV-Schema als erste Schritte gelingt. Im ersten Lehrjahr bekommen Lehrlinge mit dem eigenen KV 600 Euro brutto, im zweiten 700 Euro, im dritten 900 Euro und im vierten Lehrjahr 1.000 Euro.

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