vida

vida Magazin 7/2009

Sicherheit und Gesundheit

Mobbing ist in vielen heimischen Betrieben leider kein Fremdwort mehr. Aber auch Beschimpfungen oder körperliche Übergriffe durch Kundinnen gibt es immer wieder. Weil der Gewerkschaft vida die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten ein Anliegen ist, spricht sie über Gewalt am Arbeitsplatz. Nicht nur in der vida-Zeitung, sondern auch mit der Initiative "Tatort Arbeitsplatz. Gib der Gewalt im Job keine Chance" macht vida das Thema zum Schwerpunkt.

Mit welchen Gefahren die ArbeitnehmerInnen in den vida-Branchen wie z. B. bei den Rettungsdiensten konfrontiert sind, was die Betriebe dagegen tun und welche Schutzmaßnahmen sich die Beschäftigten wünschen und vieles mehr erfahre in der November-Ausgabe der vida-Zeitschrift.

Hier der Kommentar vom vida-Vorsitzenden Rudolf Kaske zum Thema.

Tatort Arbeitsplatz

25 Selbstmorde in eineinhalb Jahren - dieser Negativrekord hat den Konzern France Télécom in die Schlagzeilen gebracht. Mehr als 20.000 ArbeitnehmerInnen wurden in den vergangenen Jahren gekündigt, von den Verbliebenen wurden Tausende mit dem Slogan "time to move" beinah beliebig versetzt. Die französische Regierung reagiert auf die Selbstmordwelle mit gesetzlichen Regelungen: Sie will ein Stressverbot am Arbeitsplatz beschließen und Firmen, die sich nicht an diese Regeln halten, online an den Pranger stellen.

Angstmacher Job?

Derart schlimme Vorfälle sind mir hierzulande nicht bekannt, dennoch gibt es Handlungsbedarf. Stress und Mobbing nehmen zu. Viele Beschäftigte werden im Job beschimpft, bedroht oder auch körperlich attackiert. Fahrgäste, die ihre Aggressionen am Verkehrspersonal auslassen, MieterInnen, die ihren HausbesorgerInnen schikanieren, PatientInnen, die das Krankenpflegepersonal herumkommandieren ohne ein Bitte oder Danke über die Lippen zu bringen. In einer Resolution bekennen sich die Sozialpartner gemeinsam mit den Trägern der  Unfallversicherung sowie dem Sozial- und Verkehrsministerium nun dazu, die Hilfestellung bei Gewalt am Arbeitsplatz zu verbessern und die Prävention zu verstärken. Konkrete Maßnahmen müssen folgen.

Gegenmaßnahmen

Die Arbeitsinspektion sollte das Vorkommen von Gewalt, Belästigung und Mobbing in Zukunft genauso kontrollieren wie sie Mängel in der technischen Ausstattung eines Arbeitsplatzes erhebt. Betriebe müssen verbindliche Leitlinien zum Umgang miteinander erarbeiten und umfassende Präventionsmaßnahmen, um die Beschäftigten vor Gewalt zu schützen.

Bei sich beginnen

Viel bleibt auf betrieblicher, sozialpartnerschaftlicher und gesetzlicher Ebene zu tun, um Gewalt im Job wirksam zu verhindern bzw. einzudämmen. Jede/r von uns kann auch selbst dazu beitragen, dass der Stress weniger und das Arbeitsklima ein besseres wird. Indem wir den KollegInnen mit Wertschätzung begegnen und indem wir auch in unserer Freizeit als KundIn, Fahrgast oder KlientIn den Beschäftigten, mit denen wir zu tun haben, respektvoll begegnen.
 

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