vida Magazin 7/2011: Mit dem Schwerpunktthema Ehrenamt
Hier der Kommentar vom vida-Vorsitzenden Rudolf Kaske:
Freiwilligenarbeit und LohnarbeitAls Gewerkschaft kämpfen wir für eine gerechte Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen für die ArbeitnehmerInnen. Jede Gesellschaft sollte aber auch gute Bedingungen für die Freiwilligenarbeit schaffen.
Vor Ort. Tausende BetriebsrätInnen sind ehrenamtlich aktiv, um die Beschäftigten gegenüber dem Chef zu vertreten. Viele gewerkschaftliche Aktionen wären ohne ehrenamtliche AktivistInnen nicht machbar.
Zusammenhalt. Ob bei der Freiwilligen Feuerwehr, der Rettung oder in der Kultur. Die Freiwilligen helfen mit, die Lebensumstände vieler Menschen zu verbessern.
Wenn sich niemand ehrenamtlich engagiert, verringert das die Lebensqualität, zeigt das Beispiel der Gemeinde Gießhübl. Da die EinwohnerInnen das nahe gelegene Wien als Lebensmittelpunkt sehen, gibt es kein soziales Leben im Ort. Gießhübl sei zu einem "Wohnschlafort" verwaist, klagte kürzlich die Bürgermeisterin.
Absage. Problematisch wird die Freiwilligenarbeit, wenn sie zu Ausbeutung führt. Etwa, wenn Arbeit Suchende dazu angehalten werden, zuerst ehrenamtlich zu werken, um dann eventuell einmal eine Anstellung zu bekommen.
Basis. Damit die Menschen Energie für die Freiwilligenarbeit haben, braucht es im Hauptberuf eine faire Entlohnung und Absicherung. Zudem müssen innerhalb der Organisationen, die Ehrenamtliche beschäftigen, die Arbeitsbedingungen für die Hauptamtlichen stimmen.
Rudolf Kaske
vida-Vorsitzender
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