vida Magazin 3/2010
In der aktuellen Ausgabe befassen wir uns mit Armut und Reichtum in Österreich. Dabei widmen wir der Frage nach den Reichen besondere Aufmerksamkeit. Denn während Daten zur Armut in Österreich breit diskutiert werden, ist die Faktenlage über Reichtum eher dürr gesät ...
Hier der Kommentar von vida-Vorsitzendem Rudolf Kaske zum Thema:
Armutsbekämpfung in Krisenzeiten
An die 500.000 Menschen sind in Österreich von Armut betroffen. Ihr niedriges Einkommen hat zur Folge, dass sie mit dem Begleichen der Miete in Verzug geraten, sich keine neue Bekleidung leisten können und die Reparatur der kaputten Waschmaschine zum Problem wird. Weitere 500.000 Menschen sind gefährdet, in Armut abzugleiten.
Armut ist nicht cool
Viele genieren sich, dass sie nicht mit den anderen mithalten können. Die eigene Armut wird versteckt. Studien belegen, dass viele der Betroffenen sogar auf die Inanspruchnahme der Sozialhilfe verzichten, aus Angst als VersagerIn abgestempelt zu werden.
Netz für den Notfall
Ein Ziel unseres Sozialstaates ist es, Armut zu bekämpfen. Ohne Sozialleistungen wäre die Zahl der von Armut gefährdeten Menschen doppelt so hoch. Dennoch stimmen gerade jetzt, in Zeiten der Krise mit mehr als 350.000 Arbeitslosen, einige PolitikerInnen eine Debatte über die nötige "Durchforstung unserer üppigen Sozialleistungen" an.
Auf Geldsuche
Wer soll die Kosten für die Krise bezahlen? Arbeitslose, prekär Beschäftigte oder auch AlleinerzieherInnen und Mehrkindfamilien, die auf unseren Sozialstaat angewiesen sind? Jenen, die ohnedies zu wenig zum Leben haben, etwas wegzunehmen statt bei den Reichen und den Krisenverursachern anzusetzen, ist der falsche Weg.
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