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vida Magazin 6/2010

Auf dem Weg zur gläsernen Belegschaft?

Wer nichts zu verbergen hat, muss nichts befürchten! So ähnlich argumentieren manche ArbeitgeberInnen, wenn es darum geht, die eine oder andere Form der Überwachung schönzureden. Doch falsche Argumente werden nicht richtig, nur weil sie häufig verwendet werden. Wir befassen uns in der aktuellen Ausgabe der vida-Zeitschrift mit dem Recht auf Privatsphäre und damit, wie es um den Datenschutz im Arbeitsalltag bestellt ist.

Hier der Kommentar vom vida-Vorsitzenden Rudolf Kaske zum Thema:

Wir brauchen Fachleute vor Ort

Datenschutz ist eine komplizierte Angelegenheit. Angesichts der verschiedensten elektronischen Hilfsmittel und Technologien, die zur Erfassung und Verarbeitung der Daten eingesetzt werden, verfallen viele in Gleichgültigkeit. Nach dem Motto: "Dagegen bin ich sowieso machtlos."

Wo kein Kläger…

Die Praktiken der Unternehmen verstärken das Ohnmachtsgefühl. Viele Betriebe setzen sich über die Bestimmungen zum Datenschutz kühn hinweg. Egal, ob es um die Rechte von KundInnen oder Beschäftigten geht.

Bespitzelt

Nur manchmal dringen Fälle der verbotenen Überwachung an die Öffentlichkeit. Wir erinnern uns an den Fall bei der Firma Tiger Lacke in Wels, wo MitarbeiterInnen per verstecker Kamera bespitzelt und E-Mails von der Firmenleitung heimlich mitgelesen wurden. Auch der Skandal um die Krankenakten bei den ÖBB ist uns allen in Erinnerung.

Was will vida?

Anders als in Deutschland oder Frankreich gibt es hierzulande noch immer keine gesetzliche Verpflichtung zur Einführung von Datenschutzbeauftragten im Betrieb. Hier ist von der Politik mehr Mut gefragt. Dass die Arbeitgebervertreter eine derartige Bestimmung ablehnen, ist klar. Doch zum Schutz der Beschäftigten sind geschulte Kräfte vor Ort, die auf die Einhaltung des Datenschutzes schauen, das Um und Auf.

Deine Meinung ist uns wichtig.

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