Mister Seilbahn geht in Pension

Ein Urgestein zieht sich zurück: Walter Bacher, der mit Jahresende 2024 in Pension gehen wird, legt in Vorbereitung seine Funktionen in der Gewerkschaft vida zurück. Der 62-Jährige hat am 31. Oktober seine Funktion als Sprecher des KV-Verhandlungsteams „Seilbahnen“ an seinen Stellvertreter Andreas Hochwimmer von den Bergbahnen Kitzbühel übergeben.

Fels in der Brandung

„Walter Bacher war stets ein Fels in der Brandung für die Interessen der Gewerkschaft“, hebt vida-Landesvorsitzender Friedrich Schinagl die Arbeit des Uttendorfers hervor. „Egal, ob als Chefverhandler mit den Sozialpartnern vor und hinter den Kulissen, in seiner Arbeit im Parlament oder im Betrieb. Walter hat im wahrsten Sinne des Spruchs ‚in guten wie in schlechten Zeiten‘ die gewerkschaftliche Tätigkeit hochgehalten.“ Kajetan Uriach, Landesgeschäftsführer der vida Salzburg, ergänzt: „Es hat einen guten Grund, warum Walter Bacher ‚Mister Seilbahn‘ genannt wird. Kein Problem, egal, ob groß oder klein, hat er abgetan und sich in den 31 Jahren seiner Betriebsratstätigkeit darum gekümmert. Speziell in der Ausbildung der jungen Kolleginnen und Kollegen hat er sich große Verdienste erworben, er war ein wesentlicher Initiator zum Lehrberuf Seilbahntechnik.“

Im Einsatz für die Lehre

Walter Bacher ist gelernter Schmied und Kunstschlosser und ist seit 1989 bei den Gletscherbahnen Kaprun beschäftigt, zuletzt als Leiter der Personalabteilung. Bacher, der über 20 Jahre darum gekämpft hat, den Lehrberuf Seilbahntechnik zu etablieren, hat in seiner Seilbahner-Karriere als Betriebsratsvorsitzender auch die Brand-Katastrophe der Gletscherbahn Kaprun erlebt. Gemeinsam mit den Sozialpartnern im Fachverband der Seilbahnen konnte er in kollegialer und guter Zusammenarbeit erreichen, dass Lehrlinge zu Facharbeitern ausgebildet werden. „Denn bis dahin hatten Seilbahner lediglich Hilfsarbeiter-Status“, erklärt der vida-Landesvorsitzende Friedrich Schinagl. Es war allerdings ein langer und steiniger Weg, bis 2008 endlich der Ausbildungsversuch „Seilbahnfachmann/frau“ genehmigt wurde, der 2012 dann in den Regellehrberuf „Seilbahntechnik“ mündete.

Engagement auf vielen Ebenen

„Die Funktionen, die Walter Bacher ausgefüllt hat, füllen ganze Bände und sein Engagement ging Zeit seiner Tätigkeit weit über die übliche Gewerkschaftsarbeit hinaus“, versucht Kajetan Uriach, die Verdienste des Spitzenfunktionärs zu summieren: „Walter war – neben all seinen anderen Funktionen in der Gemeinde oder im Nationalrat – seit 1990 als Vertreter des Betriebsrates im Aufsichtsrat der Gletscherbahnen, im selben Jahr trat er in das KV-Verhandlungs-Team für die Seilbahnen ein, das er seit 2004 führt. Er ist auch Gründungsmitglied der jetzigen vida, die seit 2006 mehrere Teilgewerkschaften vereint. Und ab 2000 war er 24 Jahre lang zudem auch AK-Kammerrat, wo er vehement die Interessen der Arbeitnehmer:innen vertritt.“

Staffel an Andreas Hochwimmer übergeben

„Trotz meiner Wehmut, dass Walter Bacher, der auch ÖGB-Regionalvorsitzender ist, seine Tätigkeit zurücklegt, freue ich mich, dass die Übergabe so reibungslos funktioniert. Mit Andreas Hochwimmer, der seit 2003 im Betriebsrat der Bergbahnen Kitzbühel ist und seit 2006 auch im KV-Ausschuss die Stellvertretung von Walter ist, erhalten wir einen profunden Kenner der Materie, der die Arbeit im besten Sinne weiterführen wird“, streut Friedrich Schinagl dem scheidenden wie auch dem neuen Sprecher des KV-Ausschusses Seilbahnen Rosen.

Mit vida stark