Salzburg

Rudi Schuchter zum neuen vida-Landesvorsitzenden gewählt

3. vida-Landeskonferenz in Salzburg: 1500 Euro Mindestlohn in allen Branchen gefordert.

Bei der 3. vida-Landeskonferenz wurde am Mittwoch, den 9. April 2014, Rudi Schuchter mit 97,9 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Vorsitzenden gewählt. In dieser Funktion folgt Schuchter dem im vergangenen Jahr plötzlich verstorbenen langjährigen Vorsitzenden Walter Androschin nach.

Gemeinsam für gerechtes Einkommen

In seiner Antrittsrede bedankte sich Schuchter für das entgegengebrachte Vertrauen. Er betonte, dass es auch in den kommenden Jahren vorrangiges Ziel sein müsse, in den unterschiedlichen Branchen für gerechte Löhne und Gehälter zu sorgen. „Die vida ist eine sehr heterogene Gewerkschaft. In ihr finden sich von den FriseurInnen, über die Tourismusbeschäftigten bis hin zu den EisenbahnerInnen zahlreiche unterschiedliche Berufsgruppen repräsentiert. Diese Vielfalt ist einerseits eine Herausforderung, weil es unterschiedliche Problemstellungen zu lösen gilt, andererseits ist diese Vielfalt befruchtend, weil Lösungsansätze aus den verschiedensten Bereichen einfließen“, sagte Schuchter.

Geschlossenheit im Kampf um 1.500 Euro Mindestlohn

Als zentrales Anliegen erneuerte Schuchter die Forderung nach 1.500 Euro Mindestlohn in allen Branchen. „Es muss uns gelingen, dass die Menschen mit ihren Einkommen das Auskommen finden. Gerade im Tourismus ist es eine Frechheit, dass die Branche von einer Rekordsaison zur nächsten galoppiert, viele Beschäftigte aber dennoch für einen Hungerlohn arbeiten müssen“, sagte Schuchter. Um die Einkommensbedingungen in den vida-Branchen zu verbessern, forderte der neu gewählte Vorsitzende Einsatzbereitschaft, Solidarität und Geschlossenheit von den BetriebsrätInnen ein. „Nur wenn es uns gelingt, noch mehr Beschäftigte von der Wichtigkeit einer Gewerkschaftsmitgliedschaft zu überzeugen, können wir in den Kollektivvertragsverhandlungen stark auftreten und noch bessere Ergebnisse erzielen“, sagte Schuchter.

6. Urlaubswoche für alle Beschäftigte

Als weiterer Redner war vida-Vorsitzender Gottfried Winkler bei der Landeskonferenz zu Gast. Winkler ging in seiner Rede auf die Diskussion um das Arbeitsrechtspaket ein, das derzeit ausverhandelt wird. „Dieses Paket ist Teil des Arbeitsprogramms der Bundesregierung, welches grundsätzlich unsere Zustimmung gefunden hat. Unsere Aufmerksamkeit gilt aber jetzt insbesondere der Gesetzwerdung und hier speziell dem Kapitel Arbeitsrecht“, so Winkler. „Eine neue gesetzliche Regelung der Arbeitszeit muss den Weg freimachen, damit Beschäftigte leichter Anspruch auf eine sechste Urlaubswoche haben. Derzeit haben ja nur jene Beschäftigten, die länger als 25 Jahre im gleichen Unternehmen tätig waren, Anspruch darauf.“

Bessere Verteilung der Arbeit

Winkler betonte außerdem, dass bei der geplanten Ausweitung beim Zwölf-Stunden-Tag konkrete Bestimmungen zu Gunsten der Beschäftigten in das Arbeitszeitgesetz aufgenommen werden müssen, zum Beispiel, dass günstigere Kollektivvertragsregelungen aufrecht bleiben: „Eine generelle Erhöhung der Arbeitszeit auf zwölf Stunden täglich, wie das manche gerne hätten, ist nicht vorgesehen. Zwölf Stunden tägliche Arbeitszeit soll ausschließlich in Gleitzeitmodellen möglich sein, wenn Kollektivverträge oder Betriebsvereinbarungen das zulassen. Ziel der Gewerkschaften sind längere Freizeitblöcke. Selbstverständlich müssen auch weiterhin Überstundenzuschläge ausgezahlt werden. Es geht hier also nicht um längere Arbeitszeiten, sondern um eine andere Verteilung der Arbeitszeit. Werden diese Forderungen nicht berücksichtigt, wird es in den Sozialpartnerverhandlungen keine Einigung und somit auch keine Zustimmung zu einem Gesetzesentwurf geben“, stellte Winkler unmissverständlich klar.

Zur Person:
Rudi Schuchter ist Zentralbetriebsrat der ÖBB Postbus GmbH und Präsidiumsmitglied der ÖBB-Konzernvertretung. Der 49-Jährige Uttendorfer ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er ist bereits seit 23 Jahren Gewerkschaftsmitglied. Gewerkschaftlich aktiv war er unter anderem als Regionalvorsitzender der vida-Region Pinzgau und als vida-Landesvorstandsmitglied.

 

 

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