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Verbandwechsel statt Werkzeugkasten

Josef Kurta - Betriebsrat Rotes Kreuz Burgenland

Ein Erste-Hilfe-Kurs in Güssing vor über 35 Jahren hat Josef Kurtas Berufsleben völlig verändert. „Offenbar wurde dort mein Helfer-Syndrom so richtig geweckt. Nach drei Jahren als freiwilliger Mitarbeiter habe ich meinen Job als Kfz-Mechaniker an den Nagel gehängt und bin zum Roten Kreuz gewechselt. Das war schon ein radikaler Schwenk“, erinnert sich Josef.

Traumjob gefunden

Eine Veränderung, die Josef nie bereut hat: „Mit voller Überzeugung kann ich sagen, dass mein Job mich erfüllt. Meine Arbeit liegt mir am Herzen. Mir ist der Kontakt mit Menschen sehr wichtig. Meine KollegInnen leisten wertvolle Hilfe für die Bevölkerung. Das ist ein tolles Gefühl!“ Bis 2008 war Josef im „Radl-Dienst“, seitdem ist er voll und ganz im Einsatz für seine KollegInnen. „Vor mehr als 20 Jahren wurde ich gefragt, mich als Betriebsrat zu engagieren. Nach anfänglichem Zögern habe ich schließlich zugestimmt. Heute bin ich als BR-Vorsitzender gemeinsam mit dem BR-Team für 190 KollegInnen zuständig.“

Helfern helfen

„Den BR-Vorsitz zu übernehmen, war schon eine Umstellung. Plötzlich war ich nicht mehr draußen bei Einsätzen unterwegs“, erzählt Josef. „Schnell habe ich aber gemerkt, dass es wichtig ist, die KollegInnen zu beraten und zu unterstützen. Gemeinsam mit meinem Team   will ich Ungerechtigkeiten beseitigen.“ Besonders stolz ist Josef auf das Peer-System. „Auch Helfer brauchen Hilfe, etwa nach besonders belastenden Einsätzen. Hier stehe ich als Vertrauter zur Seite. Ich weiß, was man denkt und fühlt, wenn man etwa jemanden wiederbelebt.“

Ein erfolgreicher BR-Tag ist für Josef jeder Tag, an dem Lösungen gefunden werden, die für beide Seiten brauchbar sind. „Ich gebe selten auf, auch wenn es länger dauert, bis größere Brocken aus dem Weg geräumt sind. Wenn ich mich wo festbeiße, dann lasse ich nicht locker!“

Artikel erschienen im vida-Magazin 6/2015