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"ÖBB liegt mir im Blut"

Manuela Pehab-Raab - Betriebsrätin bei ÖBB Infrastruktur AG in Salzburg

Bilanzen und Tabellen waren sieben Jahre die Welt von Manuela, bis sie schließlich beruflich die Gleise wechselte und 2007 die Ausbildung als Fahrdienstleiterin begann. Der Umstieg war nicht unbedingt „außer Plan“: Manuelas Vater war Verschieber bei den ÖBB. 2009 folgte sie auch seinen Fußstapfen als Betriebsrätin: „Wie auch er bin ich eine Kämpferin!“

Streitbar und zielstrebig

„Stolz bin ich, dass ich mich als Frau in einem männerdominierten Beruf durchsetzen konnte“, erzählt die gebürtige Salzburgerin. Sie ist eine von lediglich einer Handvoll Betriebsrätinnen österreichweit bei der ÖBB Infrastruktur AG. „Was meine KollegInnen beschäftigt? Den Jungen geht es hauptsächlich ums Geld und Zukunftsperspektiven. Unsere härteste Herausforderung derzeit ist aber, das Bestehende zu verteidigen!“

Arbeitsplatz im Wandel
Ein großes Thema bei den ÖBB ist die Digitalisierung. Bahnhöfe sperren zu, Arbeitsplätze, die jahrzehntelang auf einem Bahnhof und direkt am Gleis waren, sind jetzt in einem Großraumbüro digital an einem Bildschirm. „Das ist für viele langjährige Beschäftigte eine enorme Herausforderung!“, weiß die Betriebsrätin. Sie sieht sich und das BR-Team stark gefordert, den KollegInnen den Umstieg so leicht wie möglich zu machen. „Obwohl das Unternehmen sehr intensiv Nachwuchs ausbildet, kann und will man auf das Know-how und die Arbeitskraft der langjährigen Beschäftigten nicht verzichten!“, so die Betriebsrätin. Altersgerechtes Arbeiten ist ein Thema, das bei den ÖBB großgeschrieben wird.

Turbulente Zeiten
Politisch stehen spannende Zeiten auf dem Fahrplan. Wie wichtig der Kampf gegen Privatisierungs- und Zersplitterungspläne ist, weiß Manuela aus der Vergangenheit. „Was ich mir wünsche? Dass unsere ÖBB nicht auseinandergerissen werden und als Arbeitgeber für Zehntausende gute Arbeitsplätze bleibt, für die schon mein Vater als Betriebsrat gekämpft hat.“

Artikel erschienen im vida-Magazin 1/2018