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Bessere Sozialstandards müssen her!

Rasch nationalen Luftfahrtgipfel einberufen, um Verbesserung für Bordpersonal umzusetzen.

Die vida begrüßt die Initiative für bessere Sozialstandards in der Luftfahrt, die Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande und Portugal diese Woche unterzeichnet haben. „Das ist ein wichtiger erster Schritt zu mehr Fairness für die Beschäftigten in der Luftfahrt, die wegen des zügellosen Wettbewerbs immer mehr unter Lohn- und Sozialdumping leiden“, dankt Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, dem heimischen Klimaschutzministerium für das Starten dieser Initiative auf europäischer Ebene. Die vida ruft auch alle anderen Länder zur Beteiligung auf.

Brauchen rasch Luftfahrtgipfel in Österreich

Gleichzeitig erinnert Liebhart das Klimaschutzministerium daran, dass auf nationaler Ebene noch immer ein Termin für die Abhaltung eines weitere österreichischen Luftfahrtgipfels ausständig ist. Beim Gipfel muss rasch über die aktuelle Wettbewerbssituation insbesondere am Flughafen Wien beraten und es müssen erste konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen und der Sozialstandards für das Bordpersonal schon in naher Zukunft umgesetzt werden.

Dumpingwettbewerb auf hohem Niveau verhindern

In den letzten Monaten und Jahren sei eine Erosion der Arbeitsbedingungen bei den Airlines nicht zu übersehen gewesen. Einzelne Low Cost-Airlines, die in den letzten Jahren Gewinne in Milliardenhöhe geschrieben hätten, haben den Dumpingwettbewerb innerhalb Europas aber auch in Österreich auf ein unerträglich hohes Niveau getrieben. Während die Unternehmensrechte innerhalb der EU weitestgehend liberalisiert wurden und Konzerne schon lange nicht mehr innerhalb von nationalstaatlichen Grenzen denken, wurden die sozialen Standards für das Personal innerhalb der EU bis heute nicht weiterentwickelt und verbessert.

„Es braucht jetzt dringend verbindliche Regelungen für einen fairen Wettbewerb in der europäischen Luftfahrt, um eine weitere Erosion der Arbeitsbedingungen für das Bordpersonal zu verhindern.“

Daniel Liebhart, Vorsitzender vida-Fachbereich Luftfahrt

Insbesondere Ryanair hat es in Österreich mit seiner Tochterairline Laudamotion als schlechtes Beispiel vorgemacht, wie skrupellos Dumpingwettbewerb auf dem Rücken der MitarbeiterInnen betrieben werden kann. Österreichisches Recht und kollektivvertragliche Standards wurden mit Füßen getreten worden. Fair am Markt operierende Airlines kommen durch eine solche sittenwidrige „Unternehmenskultur“ enorm unter Preisdruck. Diesem könnten sie kaum standhalten und letztendlich würden auch sie dadurch dazu gezwungen werden, die Grenzen von Recht und Moral sowie der sozialpartnerschaftlichen Gepflogenheiten zulasten des Personals bis auf das Äußerste auszureizen, warnt vida-Gewerkschafter Liebhart.