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Systemrelevanten Schienengüterverkehr retten

vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit begrüßt EU-Initiative.

„Es ist erfreulich, dass auch auf EU-Ebene erkannt wird, dass der unverschuldet in die Coronakrise gefahrene Eisenbahngüterverkehr für die Versorgung der Bevölkerung systemrelevant ist und daher gerettet werden muss“, begrüßt Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Transportgewerkschaft vida und ruft EU-Verkehrskommissarin Adina Valean auf, rasch Maßnahmen umzusetzen.

Pfennigfuchsen der Politik jetzt fehl am Platz

Der Eisenbahngüterverkehr hat bei gleichbleibend hohen Fixkosten durch die Coronakrise einen beispiellosen Auftrags- und Einnahmeneinbruch hinnehmen müssen: „In einer solchen Situation darf es kein Pfennigfuchsen und Knausern seitens der Politik geben. Die Bahnen brauchen in diesen schwierigen Zeiten auch durch die europäische Politik entsprechende finanzielle Unterstützung und finanzielle Mittel“, fordert Hebenstreit.  Dringend notwendige Eisenbahninfrastrukturprojekte im gesamten EU-Raum sowie in Süd- und Osteuropa schaffen Konjunkturanreize und sind ein zentraler Hebel, um die überlebenswichtigen Klimaziele auf unserem Kontinent zu erreichen. Der Sektor braucht aber neben der Finanzhilfe auch Investitionen in Forschung und Digitalisierung. Hierbei spielt auch die Schaffung von hochqualifizierten Arbeitsplätzen eine zentrale Rolle.


„Der Eisenbahngüterverkehr ist für die Versorgung der Bevölkerung systemrelevant und muss daher gerettet werden. Das hat auch die EU erkannt.“

Roman Hebenstreit, vida-Vorsitzender


Schluss mit Sklavenmarkt des 21. Jahrhunderts

Mit den Finanzhilfen für die einzelnen Verkehrssektoren darf der Status Quo vor der Corona-Pandemie nicht eingefroren werden. Unfaire Wettbewerbsbedingungen zwischen den Verkehrssektoren und die Beendigung untragbarer menschenunwürdiger Arbeits- und Lebensbedingungen vieler Beschäftigter müssen gemeinsam mit den Entwicklungszielen für die Branche auch als politische Ziele mitformuliert werden. Die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten müssen ihre gesamte Kompetenz dafür einsetzen, dass der Verkehr als Rückgrat der Wirtschaft nicht länger als Sklavenmarkt des 21. Jahrhunderts fungiert. 

„Die HeldInnen der Arbeit, die SystemerhalterInnen in der Krise, Beschäftigte in der Plattformökonomie oder bei Lieferdiensten bis hin zu öffentlichen Betrieben wären sicherlich gute Verbündete für einen längst überfälligen sozialen und ökologischen Wandel im gesamten Sektor“, betont Hebenstreit.