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Ein Drittel weniger Lohn für ungarische Do&Co-Beschäftigte

vida-Hotline für MitarbeiterInnen des ÖBB-Caterers Henry am Zug.

Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, sollen ungarische Do&Co-Beschäftigte in den Fernreisezügen der ÖBB gegenüber österreichischen Beschäftigten für die gleiche Arbeit ein Drittel des Lohns bekommen. vida-Gewerkschafter und Vorsitzender der Plattform Lokfahrdienst Gerhard Tauchner spricht gegenüber „profil“ von "Sozialdumping" und einem "Verstoß" gegen die europäische Entsenderichtlinie. Mehr dazu lesen Sie im Linktipp auf dieser Seite.
Aktiv gegen Lohn- und Sozialdumping
Die Gewerkschaft vida richtet für betroffene MitarbeiterInnen des ÖBB-Caterers Henry am Zug, eine Do&Co-Konzerntochter, die zwar zu 80 Prozent in Österreich arbeiten, aber nur zu den deutlich schlechteren ungarischen Konditionen (netto 500 statt bis zu 1.500 Euro pro Monat) über die Personalleasingfirma Trenkwalder Ungarn entlohnt werden, eine Hotline ein.  „Macht dieses schlechte Beispiel Schule, gründen bald alle Firmen hinter der Grenze Firmen und überschwemmen das restliche Europa mit Lohn- und Sozialdumping. Kommt Do&Co damit durch, wären die Folgewirkungen für den österreichischen Arbeitsmarkt trotz bestehendem Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetz katastrophal, warnt Helmut Gruber, Vorsitzender der Wiener Landesorganisation der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida.
Verstoß gegen Entsenderichtlinie der EU
Gruber ortet in der von Do&Co hier geübten Praxis einen klaren Verstoß gegen die Entsenderichtlinie der EU. Die Richtlinie besage, dass Menschen die überwiegend in einem Land arbeiten, auch zu den in diesem Land geltenden Konditionen beschäftigt und entlohnt werden müssen. „Der Lohnbetrug an den ungarischen Kolleginnen und Kollegen muss deshalb sofort gestoppt werden“, fordert Gruber, „ab der Grenze müssen die österreichischen Löhne gelten. Alle EU-BürgerInnen müssten nicht nur bei der Reise- und Niederlassungsfreiheit und anderen Rechten, sondern auch bei Arbeits- und Entlohnungsbedingungen gleichgestellt sein, fordert der vida-Gewerkschafter: „Das muss endlich klar ausjudiziert werden. Die Bundesregierung und der Sozialminister sind hier ganz eindeutig gefragt, die EU-Gremien in Brüssel mit diesen Ungerechtigkeiten zu befassen“, bekräftigt Gruber. 

Hotline für Beschäftigte

Die Gewerkschaftshotline für betroffene Beschäftigte von Henry am Zug ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 8 bis 15:30 Uhr telefonisch unter der Nummer +43 1 53444 79599 erreichbar. Mail: wien@vida.at.

Im Downloadbereich finden Sie ein Rechtsgutachten über Entsendungen im Schienenverkehr.