vida

Zwischenbericht zu Gigalinern in Deutschland

Haltebuchten und Parkplätze sind zu klein.

In Deutschland läuft in einigen Bundesländern seit 2012 ein Feldversuch mit Gigalinern auf ausgewählten Straßen. Da sie zwar eine Überlänge von bis zu 25,25 m haben, aber nicht schwerer als herkömmliche Lastautos sind, werden sie beschönigend Lang-LKW genannt.

Zwischenbericht über die Auswirkungen

 Im September 2014 hat die Bundeanstalt für Straßenwesen (BAST) einen Zwischenbericht über die Auswirkungen veröffentlicht. Tenor der Studie ist, dass aufgrund der geringen Beteiligung kaum statistisch haltbare Ergebnisse verfügbar sind. Zur Erinnerung: War man ursprünglich von 400 Gigalinern ausgegangen, so beteiligten sich bislang tatsächlich nur 39 Speditionen mit 80 Lang-LKWs an dem Test, der auf einem Streckennetz von 10.150 Kilometer verläuft. Bislang ist es dabei zu fünf Unfällen gekommen. In einem Fall wurde ein PKW durch das beim Abbiegen ausladenden Heck eines Gigaliners erwischt. Die Schuldfrage blieb offen.

Straßennetz müsste sehr teuer angepasst werden

 Eindeutige Probleme ortet die Studie in zu kleine Nothaltebuchten in Tunnels, unzureichend große Parkplätze auf Raststätten, sowie zu schmale Fahrspuren und Ausfahrten auf Autobahnen - Der Bericht zeigt also deutlich, dass das Straßennetz für die Gigaliner erst sehr teuer angepasst werden müsste. Für Österreich hat die ASFINAG berechnet, dass allein die Adaption der Park- und Rastplätze, sowie Verkehrskontrollanlagen und Tankstellen auf dem Autobahn- und Schnellstraßennetz Mehrkosten von 30 Millionen Euro verursachen würde.

94 % lehnen Gigaliner in Österreich ab

 Diesen Kosten steht die erklärte Ablehnung der Bevölkerung gegenüber: Mehr als drei Viertel der Deutschen lehnen Gigaliner auf deutschen Straßen ab. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag der Allianz pro Schiene, des Automobil-Clubs Verkehr (ACV) und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) im Sommer 2014 ergeben. Die überwältigende Mehrheit von 94 Prozent der Befragten lehnt Gigaliner auf Österreichs Straßen ab. Dies ist das Ergebnis einer Onlinebefragung des ARBÖ, die er im Herbst 2013 durchgeführt hatte.