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Connecting Europe Express in Österreich

Bahngewerkschaften fordern Taten statt Symbolik.

Der Connecting Europe Express (CEE) macht im Rahmen des Europäischen Jahres der Schiene 2021 am 9. und 10. September auch in vielen österreichischen Städten (Innsbruck, Salzburg, Linz, St. Pölten, Wien) Halt, um von den Menschen bei Veranstaltungen auf den Bahnhöfen begrüßt zu werden. Der CEE wirbt für den Aufbau eines klimaneutralen Verkehrssektors in Europa und soll die öffentliche Debatte dazu anregen. Die vida und andere Gewerkschaften nutzen die Gelegenheit, um bei den Stationen des Zugs ihren Forderungen für die Zukunft des europäischen Eisenbahnsektors mit seiner über einer Million Beschäftigten Nachdruck zu verleihen.    

EU-Sonderzug fährt über 100 Städte an

Der CEE ist eine Kooperation der Europäischen Kommission und der Gemeinschaft Europäischer Eisenbahn- und Infrastrukturunternehmen (CER), europäischen Eisenbahn- und Bahninfrastrukturbetreibern sowie zahlreichen anderen Partnern auf EU- und lokaler Ebene. Am 2. September ist der Sonderzug aus Lissabon abgefahren. Während seiner fünfwöchigen Reise wird der Zug in mehr als 100 Städten Halt machen, bevor er am 7. Oktober in Paris ankommt, um den portugiesischen, slowenischen und französischen EU-Ratsvorsitz zu vereinen.

Gewerkschaften stellen Forderungen zur Ankunft am Brenner

Zum Halt des CEE am 9. September am Brenner an der italienisch-österreichischen Grenze samt Festakt der italienischen Staatsbahn FS und der ÖBB stellen die in der Europäischen Transportarbeiter Föderation (ETF) zusammengeschlossenen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaften aus Italien (Filt Cgil, Fit Cisl, Uiltrasporti) gemeinsam mit der vida Forderungen an die Europäische Kommission, nationale Behörden und Managements der Bahnen. Ob etwa der grenzüberschreitende Schienengüterverkehr tatsächlich Europa verbindet, wie dies der CEE symbolträchtig signalisieren soll, hängt auch davon ab, ob es gelingt, die dafür notwendigen nationalen Bahnsysteme zu vereinheitlichen, um die Aus- und Beschäftigungsbedingungen im Sektor nachhaltig zu gestalten.

Brauchen europaweite Standards!

Für 2022 ist die Überarbeitung der europäischen Richtlinie zur Zertifizierung von TriebfahrzeugführerInnen geplant. Dabei muss ein verbindlicher Rahmen mit einheitlichen Vorgaben betreffend Dauer und Qualität der Ausbildung auf hohem Niveau (für Fahrerlaubnis und Zusatzbescheinigungen) europaweit einheitlich gewährleistet werden, fordern die Gewerkschaften. 

Niveau der Sprachkompetenz sicherstellen

Eine weitere Forderung ist, dass die Anforderung an die Sprachkompetenz von TriebfahrzeugführerInnen auf dem Niveau B1 erhalten bleiben muss. Damit die hohen Sicherheitsniveaus aufrechterhalten werden können, insbesondere bei außergewöhnlichen Ereignissen wie z.B. bei Unfällen, ist es unerlässlich, eine unmissverständliche Kommunikation in der jeweiligen Landessprache zu sichern. 

Sozialdumping bekämpfen – Sicherheit erhalten

Ebenfalls ein wichtiger Punkt zur Aufrechterhaltung des hohen Sicherheitsniveaus der Bahnen ist die Bekämpfung von Sozialdumping und unfairer Wettbewerbsbedingungen. Die Aufzeichnung der Arbeitszeit von grenzüberschreitend eingesetzten EisenbahnerInnen muss daher durch ein einheitliches harmonisiertes europäisches System direkt am Zug gewährleistet werden, betonen die Gewerkschaften.

Gemeinsam stark! 

Wichtigste Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen und Durchsetzung unserer Forderungen als Sozialpartner sind unsere Gewerkschaftsmitglieder, die uns den Rücken stärken. Hilf auch du mit!  >>> MITGLIED WERDEN / MITGLIED WERBEN