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Mehr Güterverkehr auf die Schiene!

Mit einer Verladeförderung gezielt Anreize schaffen.
 

Die Dynamik im transeuropäischen Güterverkehr ist angesichts der wachsenden Globalisierung in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen. Dabei hat sich ein beträchtlicher Anteil auf die Straße verlagert: Im EU-Schnitt ist der LKW-Transport um 21 Prozent gestiegen, während die Schiene mit 12 Prozent hinterherhinkt. Das hat fatale Auswirkungen auf die Belastung des Straßenverkehrs und beschleunigt den Klimawandel. In Österreich haben sich die CO2-Emissionen aufgrund des Straßengüterverkehrs seit 1990 mit über 9 Millionen Tonnen pro Jahr verdoppelt. Die Pandemie hat den Trend 2020 wegen der sinkenden Spritpreise dramatisch beschleunigt.

Positive Beschäftigungseffekte

Durch vergleichsweise geringe 250.000 Euro aus dem EU-Aufbaufonds, könnten wichtige Anreize für die Verladung des Güterverkehrs auf die Schiene rasch umgesetzt werden, fordert angesichts der tristen Ausgangslage für die Klimaziele Günter Blumthaler, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn. Mit einer Verladeförderung werden positive Beschäftigungseffekte im Schienengüterverkehr und ein wichtiger Beitrag für die Reduktion der Klimaziele erreicht. „Die Regierung hat es in der Hand, durch sinnvolle Investitionen eine Trendwende in die Wege zu leiten, anstatt durch Nichthandeln und mit dem Verfehlen der Klimaziele 4,2 Milliarden Euro an Steuergeldern für drohende Strafzahlungen zu verschwenden“, sagt Blumthaler.

„Damit Österreich seine Klimaziele noch erreichen kann, fordern wir die Regierung auf, mit einer Verladeförderung die Verlagerung des Gütertransports auf die Schiene gezielt voranzutreiben.“

Günter Blumthaler, Vorsitzender vida-Fachbereich Eisenbahn

Um den Transport von Gütern auf der Schiene im Einzelwagen für produzierende Unternehmen kosteneffizient zu gestalten, ist eine Verladeförderung eine zielführende Maßnahme. Für die Inanspruchnahme des Schienengüterverkehrs für eine Strecke von bis zu 300 Kilometern erhält die verladende Wirtschaft finanzielle Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Diese Förderung fokussiert Handels- und Industrieunternehmen und ergänzt die bestehenden Förderungen im Schienengüterverkehr. Die Verladeförderung hat in Folge positive Effekte auf regionale Güterverkehrsunternehmen und schafft wertvolle Green Jobs, erläutert Blumthaler.  

Kostenverzerrung Schiene-Straße

Im Zusammenhang mit einer Verladeförderung müssen aber auch die katastrophalen Arbeitsbedingungen und Löhne für LKW-FahrerInnen im grenzüberschreitenden Verkehr in Betracht gezogen werden. Durch gezieltes Sozialdumping werden auf dem Rücken der FahrerInnen Transportpreise gedrückt. Zusätzlich spiegeln sich die Emissionen, die durch den Straßengüterverkehr verursacht werden, nicht in der Besteuerung insbesondere von Diesel wider. Die Kosten für die Abnutzung der Infrastruktur (z.B. Kosten von Unfällen) und Folgekosten (Umwelt- und Gesundheitskosten) werden nicht gänzlich von den VerursacherInnen abgedeckt, sondern müssen von der Gesellschaft getragen werden.

Mit staatlichen Maßnahmen gegensteuern

Aufgrund dieser Kostenverzerrungen zwischen Straße und Schiene braucht es daher staatliche Maßnahmen, um die Schieflage zu korrigieren. Denn aktuell ist für Unternehmen die Anbindung an das Schienennetz noch eine große Hürde. Die Lösung liegt daher im Ausbau und in der Instandhaltung von Bahnanschlüssen und Verladebahnhöfen mittels staatlicher Förderungen.

Mach mit beim Klimastreik!

Im Kampf für die Durchsetzung ihrer Forderung nach einer Verladeförderung und mehr Green Jobs bei den klimafreundlichen Bahnen geht auch die vida beim 7. weltweiten Klimastreik auf die Straße. „Die Fridays For Future-Bewegung mobilisiert weltweit Menschen, für einen ökosozialen Systemwandel. Wir unterstützen den Klimastreik, weil eine Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs auf die Schiene nicht nur positive Auswirkungen auf das ökologische, sondern auch auf das arbeitsmarktpolitische und somit soziale Klima hat“, bekräftigt vida-Gewerkschafter Blumthaler.

Beim 7. Klimastreik wird rund um die Wiener Ringstraße eine Menschenkette gebildet.

Mach auch du mit beim Klimastreik am 19. März.

Wir GewerkschafterInnen treffen uns am Freitag um 11 Uhr am Karlsplatz/Resselpark (1010 Wien) und ziehen von dort weiter zum Schwarzenbergplatz.