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Beschäftigte starten Europäische Bürgerinitiative für faire Arbeit im Transportbereich

Gewerkschaft vida und Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF)unterstützen einjährige europäische Kampagne www.fairtransporteurope.eu.

Eine Gruppe von europäischen BürgerInnen, TransportarbeiterInnen und Gewerkschaftsmitgliedern hat die europäische Bürgerinitiative "Fair Transport Europe" gestartet. Sie rufen die Europäische Kommission u. a. auf der Kampagnenseite www.fairtransporteurope.eu auf, die Beschäftigten in Hinblick auf Bezahlung und Beschäftigungsbedingungen, ungeachtet des Herkunftslandes, europaweit gleich und somit fair zu behandeln. Als Basis hierfür fordern die Beschäftigten und Gewerkschaften, dass die Kommission faire Wettbewerbsbedingungen zwischen den unterschiedlichen Verkehrsträgern gewährleisten müsse.

Die europäische Bürgerinitiative kann ab sofort auf http://sign.fairtransporteurope.eu/ unterstützt werden. Für den Eintrag wird die Nummer des Reisepasses oder eines Personalausweises benötigt. Bis zum 14. September 2016 müssen EU-weit eine Million Unterschriften gesammelt werden, um die Vorgaben einer Europäischen Bürgerinitiative zu erfüllen. Nur wenn genügend Bürger mit ihrem Namen deutlich machen, dass das Thema unter den Nägeln brennt, besteht eine Chance, die Behörden auf EU-Ebene zum Handeln zu bewegen.

In Österreich wird die Bürgerinitiative und Kampagne von der Gewerkschaft vida unterstützt, europaweit von der Europäischen Transportarbeiter-Föderation (ETF). Die ETF repräsentiert über 3,5 Millionen Gewerkschaftsmitglieder aus den Verkehrssektoren von über 40 europäischen Ländern, davon über 200.000 in Österreich in den Bereichen Bahn, Straße, Luft- und Schifffahrt.

"Wir hoffen, das die Europäische Kommission diese Initiative als eine Chance begreifen wird, sich mit den europäischen BürgerInnen und den Gewerkschaften auseinanderzusetzen, um echte Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für die Millionen an europäischen Verkehrsbeschäftigten zu erreichen", sagt ETF-Präsident Lars Lindgren zum Start der "Fair Transport Europe"-Bürgerinitiative.

Voraussetzung für die starke Verkehrsvernetzung der europäischen Länder und die damit verbundene Mobilität seien entsprechende Verkehrsrouten. Der Verkehr sei vitaler Bestandteil der europäischen Volkswirtschaft. Der Transportsektor erzeuge nahezu fünf Prozent des europäischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) und zähle mehr als elf Millionen Direktbeschäftigte, was fünf Prozent aller ArbeitnehmerInnen in der EU entspreche, erörtert Lindgren.

"Die ArbeitnehmerInnen im Verkehrssektor leisten einen wichtigen Beitrag für einen funktionierenden europäischen Wirtschaftsraum", sagt der Vorsitzende des vida-Fachbereichs Eisenbahn, Roman Hebenstreit, der österreichisches Mitglied im Vorstand der Europäischen Transportarbeiter-Föderation ist. "Dennoch geraten die Lohn- und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten immer mehr unter Druck. Ein vereintes Europa und seine Wirtschaftsleistung darf nicht zu Lasten fairer Lohn- und Arbeitsbedingungen der TransportarbeiterInnen weitergebaut werden. Die Qualität von Verkehrsdienstleistungen sowie die Sicherheit von Passagieren, Beschäftigten und Waren muss unter fairen Entlohnungs- und Arbeitsbedingungen aufrechterhalten werden", fordert Hebenstreit.

"Nur wenn europaweit alle BürgerInnen mit ihrer Unterstützung der Fair-Transport-Initiative deutlich machen, dass die Forderung nach fairen Bedingungen für die Verkehrsbeschäftigten unter den Nägeln brennt, besteht eine Chance, die Behörden auf EU-Ebene zum Handeln zu bewegen", bekräftigt Hebenstreit.