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Corona-Kontrollen

Politik reguliert, Beschäftigte attackiert.
Die Corona-Regeln macht die Politik – kontrollieren, egal ob 2G oder 3G, müssen sie aber die Beschäftigten in Gastronomie und Hotels, bei Veranstaltungen und im Handel sowie bei körpernahen Dienstleitungen wie sie etwa in Frisier- und Massagesalons angeboten werden. Dabei sind die MitarbeiterInnen oft mit aggressiven KundInnen konfrontiert, so das Ergebnis einer Recherche des Online-Magazins „Moment“
Geringer Lohn, hohe Belastung
 
Dass solche Vorfälle keine Einzelfälle sind, bestätigt Peter Traschkowitsch, Projektleiter von "Tatort Arbeitsplatz“, eine Initiative der Gewerkschaft vida zur Vermeidung von Gewalt im Job, gegenüber „Moment“:
 
„Übergriffe im Handel haben durch die Maskenkontrollen und dann noch einmal verstärkt durch den 2G-Nachweis deutlich zugenommen. Außerdem kommt es auch immer öfter vor, dass KundInnen die MitarbeiterInnen bei den Kontrollen filmen und das Material dann auf Kanälen wie Telegram oder Facebook veröffentlichen.“
 
Peter Traschkowitsch, Projektleiter vida-Initiative „Tatort Arbeitsplatz“
 
Die Last der Corona-Kontrollen tragen aber die Beschäftigten vor Ort, zusätzlich zu ihrem tatsächlichen Job. Es sind oft Menschen in Berufen mit niedrigen Löhnen, die diese Belastung und wichtige Aufgabe stemmen müssen. Durchschnittlich bekommen Angestellte im Einzelhandel, die häufig in Teilzeit arbeiten, laut Statistik Austria 1.480 Euro brutto pro Monat. Außerdem ist der Großteil der Angestellten Frauen (72 Prozent), die im Schnitt noch weniger verdienen, nämlich nur 1.387 Euro brutto, recherchierte das Online-Magazin. 
Mehr Übergriffe wegen 2G-Kontrollen
 
Es braucht dringend höhere Löhne und Deeskalationsseminare für das Personal, betont Traschkowitsch. Auch kostenlose Psychotherapie für Betroffene wäre angebracht. „Die MitarbeiterInnen müssen geschützt werden. Es wäre da schon sinnvoll, vermehrt Securities einzusetzen, die zumindest auch eine Ausbildung dafür haben und denen mehr Respekt entgegengebracht wird als vielleicht einem Verkäufer oder einer Verkäuferin“.
Sicherheitspersonal bespuckt und geschlagen
 
Sicherheitspersonal ist allerdings gerade Mangelware. Das weiß Erich Kreissler, vida-Branchenvorsitzender im Bereich Bewachung, gegenüber „Moment“ zu berichten. Mit Beginn der Pandemie sind die Aufträge stark gestiegen: Circa 50 bis 60 Prozent des Sicherheitspersonals beschäftigt sich derzeit mit Zutrittskontrollen. „Auch hier kommt es oft zu aggressiven Konfliktsituationen”, sagt Kreissler.
 
„Wir bekommen mehrmals pro Tag Meldungen, dass MitarbeiterInnen bespuckt oder geschlagen wurden. Natürlich belastet das stark und die Arbeit ist auch sehr schlecht bezahlt. Deswegen haben wir ja diesen Mitarbeitermangel.“
 
Erich Kreissler, vida-Branchenvorsitzender Bewachung
 
vida-Gewerkschafter Kreissler fordert bessere Arbeitsbedingungen und eine österreichweit einheitliche Ausbildung für BewacherInnen. 
 
 
Was berichten von Gewalt am Arbeitsplatz betroffene Beschäftigte?
Das liest du auf der Website von >>> "Moment" 
 
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Wo bekommen Betroffene rasch Hilfe? Wie kann man Gewalt im Job vorbeugen? Was bietet die Gewerkschaft vida? Wir informieren dich auf >>>  www.tatortarbeitsplatz.at

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