vida

Gewerkschaftstag eröffnet

Wir leben Gewerkschaft vida.

Von Dienstag, 9. November 2010 bis Donnerstag, 11. November 2010 fand der 2. Gewerkschaftstag der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida im Austria Center Vienna statt. Dabei lautete das Motto "Wir leben Gewerkschaft".

Im Beisein von Spitzen aus Politik, Gewerkschaftsbewegung und Wirtschaft sowie von zahlreichen Ehrengästen aus dem In- und Ausland wurde am 9. November 2010 der Gewerkschaftstag feierlich eröffnet. Abgerundet wurde die Eröffnung mit einem eigens für vida zugeschnittenen Programm von Kabarettist I STANGL.

Kaske: Armut vermeiden - Ungleichheiten verringern

„Die Kluft zwischen Arm und Reich hat in den vergangenen Jahren zugenommen, die Ungleichheit ist gestiegen", kritisierte vida-Vorsitzender Rudolf Kaske im Rahmen seiner Eröffnungsrede. Zur Armutsvermeidung gehöre - neben öffentlichen Dienstleistungen, dass die in Österreich besonders hohen Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern stärker ins Blickfeld gerückt werden. Als gesellschaftspolitische Kraft setzt sich vida dafür ein, dass Armut keinen Platz in diesem Land mehr hat. "Wir treten gemeinsam für mehr Verteilungsgerechtigkeit ein und kämpfen gemeinsam für ein gutes Leben für alle ArbeitnehmerInnen", schloss Kaske seine Rede vor rund 700 nationalen und internationalen Gästen.

Prammer: Konzept "Mehr Privat - weniger Staat" ist gescheitert

„Das Konzept mehr privat - weniger Staat ist gescheitert, aber es hat Spuren hinterlassen, gewaltige Spuren", so Nationalratspräsidentin Barbara Prammer bei ihrer Begrüßungsansprache. Mehr Ungleichheit und Ungerechtigkeit seien das Ergebnis der neoliberalen Strategie. Wer heute noch immer nach "weniger Staat" rufe, trete ein für weniger Mitbestimmung, weniger Problemlösung und letztlich weniger Demokratie. Umso wichtiger sei es, dass die Zivilgesellschaft, darunter die Gewerkschaftsbewegung für einen starken Sozialstaat eintrete und Verteilungsgerechtigkeit einfordere.

Tumpel: ArbeitnehmerInnen nicht mehrfach zur Kasse bitten

AK-Präsident Herbert Tumpel strich in seiner Rede die Bedeutung der Sozialpartnerschaft hervor. Gerade im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Krise konnte vieles für die ArbeitnehmerInnen erreicht werden. Auch die Gegenmaßnahmen gegen die Krise seien richtig gewesen und zum richtigen Zeitpunkt ergriffen worden, führte Tumpel das Bankenhilfspaket, die Konjunkturpakete und das Abkommen zur Kurzarbeit an. Am meisten profitiert haben aber die HauptaktionärInnen von Banken und Unternehmen, weil diese nicht Pleite gegangen, sondern die Vermögenswerte erhalten geblieben seien. "Wir werden mit aller Macht verhindern, dass die Bankenabgabe und weitere Kosten im Zusammenhang mit der Krise auf die KonsumentInnen und ArbeitnehmerInnen abgewälzt werden", bekräftigte der AK-Präsident.

Foglar: Wir leben Gewerkschaft - dank Mitglieder, die hinter uns stehen

„Wir leben Gewerkschaft - euer Motto verdeutlicht auch, was uns in der letzten Zeit erfolgreich gelungen ist", eröffnete ÖGB-Präsident Erich Foglar seine Rede. Denn die Regierung habe auf Drängen der Gewerkschaften in der Krise Konjunkturpakete geschnürt und eine Steuerreform verabschiedet, die den BezieherInnen kleinerer Einkommen mit einer Entlastung von mehr als 2,3 Milliarden Euro zugute kam. Und während es in anderen Ländern zu Kürzungen der Löhne im öffentlichen Sektor gekommen sei und zu Kürzungen der Pensionen, sei Österreich einen anderen Weg gegangen. "In Österreich gab es keinen einzigen Kollektivvertrag, wo kein Abschluss gelungen ist. Wie hätte das ohne starke Gewerkschaften gelingen können", meinte Foglar abschließend.