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Schwanger in Zeiten der Corona-Krise

Vorzeitiger Mutterschutz bestes Instrument für Schutz.

„Es vergeht eine Woche um die andere und die Politik schaut tatenlos zu, wie schwangere Frauen in Branchen mit Kunden- oder Patientenkontakt weiterhin einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind“, sagt Elisabeth Vondrasek, Bundes-Frauenvorsitzende der Gewerkschaft vida. 


„Egal ob sich Corona nun auf das ungeborene Kind überträgt oder nicht, es braucht den vorzeitigen Mutterschutz im Pandemiefall.“

Elisabeth Vondrasek, vida-Frauenvorsitzende

Nachdem kommenden Freitag, dem 15. Mai, die Gastronomie hochgefahren wird und auch der Handel sowie Friseure im Land wieder durchstarteten, betrifft das Infektionsrisiko nicht mehr nur schwangere Beschäftigte in systemrelevanten Jobs, sondern generell alle werdenden Mütter in Beschäftigung. 

Enorm physische und psychische Belastung 

„Uns erreichen ständig Anrufe und Mails von besorgten Schwangeren und werdenden Vätern, die uns um Rat fragen und die nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen“, so Gewerkschafterin Vondrasek weiter. Es kann nicht ernstgemeint sein, eine Kellnerin, die zum Beispiel in der 23. Woche schwanger ist, selbst mit Visier, bei steigenden Temperaturen, unmaskierte Gäste in einer gut gefüllten Gaststube bedienend, arbeiten zu lassen. Die Situation, in der Betroffene gerade stecken, ist untragbar und eine enorme psychische Belastung“, so die Gewerkschafterin.

Visiere für alle Beschäftigten gefordert

vida forderte im Zuge der Vorbereitung für das Hochfahren der österreichischen Gastronomie Visiere für Beschäftigte. „Das wurde von der Regierung auch angenommen, allerdings ist ganz klar, dass es für schwangere Mitarbeiterinnen natürlich auch im Tourismus besondere Schutzmaßnahmen braucht“, unterstreicht Berend Tusch, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Tourismus, die Forderung der vida-Frauen.

Vondrasek weist darauf hin, dass es im Falle von Schwangeren um zwei Leben geht, um das der Mutter und das des ungeborenen Kindes. „Es ist traurig genug, dass man die beiden zu schützenden Leben extra erwähnen muss“, sagt die Frauenvorsitzende.