vida

Fair statt prekär

Tag der „Santa Precaria“, der „Schutzheiligen“ aller prekär Beschäftigten am 29. Februar.

Fair statt prekär – gilt für die vida-Gewerkschaftsfrauen nicht nur am 29. Februar, dem Tag der „Santa Precaria“, der „Schutzheiligen“ aller prekär Beschäftigten und prekär lebenden Menschen. Egal, ob im Tourismus, in der Gastronomie, im Friseurgewerbe, in der Reinigung, oder auch im Gesundheits- und Pflegebereich – dort wo hauptsächlich Frauen arbeiten, herrschen schlechte Bezahlung und ungünstige Rahmenbedingungen vor. Von Armut überproportional betroffen sind nach wie vor Frauen. Egal ob als Alleinerziehende, Teilzeitbeschäftigte oder später als Pensionierte. Ebenso ist es beschämend, dass es nach wie vor „working poor“, auch in diesem Land gibt. Also ArbeitnehmerInnen, die trotz Erwerbsarbeit über kein ausreichendes Einkommen verfügen.

"Obwohl in den letzten Jahren durch unsere konsequente Kollektivvertragspolitik sehr viel erreicht und auch verbessert werden konnte, gibt es nach wie vor zu viele Niedriglohnbranchen, denen wir uns noch kräftiger widmen werden!"


Elisabeth Vondrasek, vida-Frauenvorsitzende

Neue Formen prekärer Beschäftigung

Als neue Form der prekären Beschäftigung sieht vida leider auch die 24-Stunden-Betreuung alter und kranker Menschen. Und das, obwohl es sich durch die steigende Lebenserwartungen um eine wachsende Branche handelt. Unser Hauptkritikpunkt an der gesetzlichen Regelung der Personenbetreuung ist, dass die Tätigkeit auch als selbständige Beschäftigung ausgeübt werden darf, obwohl eine BetreuerIn eindeutig von einem einzigen Auftraggeber abhängig ist. Dieser Umstand spricht eindeutig gegen die Einordnung von BetreuerInnen als Selbstständige/er.  

Gute Ausbildung für bessere Perspektiven 

vida fordert auch hier verpflichtende Ausbildungsvorschriften, da eine bessere Ausbildung auch das Tor zu einem höheren Einkommen und den Weg aus prekären Verhältnissen darstellt. 

Wertschätzung für Arbeitseinsatz

In der Pflege – bei der rund 70 Prozent der Beschäftigten weiblich sind – prägen hohe Verantwortung, Flexibilität, Eigeninitiative, aber auch große Belastung und vor allem schlechte Entlohnung und kaum jene Anerkennung und Respekt, die diese Beschäftigten verdienen, das Branchenbild. Die KollegInnen, die im Pflegebereich arbeiten, tun dies unter massiver körperlicher, vor allem aber auch emotionaler Belastung. Schon allein deshalb wird Zeit für mehr Erholung gefordert. Pflegekräfte werden dringend gesucht. Das kann nur funktionieren, wenn man hier ausreichend Mittel zur Verfügung stellt. Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert, die Bezahlung angehoben werden und den MitarbeiterInnen viel mehr Respekt und Anerkennung gezollt werden. Als Schritt zur Verbesserung für die 125.000 Beschäftigten im Bereich des KV der Sozialwirtschaft Österreich wurde heuer von ArbeitnehmerInnenseite lediglich eine einzige Forderung gestellt: Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden Normalarbeitszeit.