vida

Überbetriebliche Lehrausbildung

Protest gegen Sparmaßnahmen für über 18-jährige Lehrlinge.

An der Protestkundgebung der Gewerkschaftsjugend gegen Einsparungen von Regierung und Arbeitgebern bei der überbetrieblichen Lehrausbildung für Über-18-Jährige heute, Mittwoch, vor dem Sozialministerium in Wien beteiligt sich auch die Jugendabteilung der Gewerkschaft vida (vida-Jugend). „Wir kämpfen hier stellvertretend für die vielen Lehrlinge, die eine überbetriebliche Lehrausbildung absolvieren und auf deren Rücken die Bundesregierung jetzt ihr Budget sanieren will“, kritisiert Mario Drapela, geschäftsführender Bundesvorsitzender der vida-Jugend. 

Massive Kürzungen

Die Bundesregierung wolle in Kooperation mit der Wirtschaftskammer im Bereich der überbetrieblichen Lehrausbildung „massive Einsparungen“ durchführen. Laut den Plänen der Regierung würde das Einkommen der Lehrlinge über 18 Jahre durch die Kürzung des Beitrags zur Deckung des Lebensunterhalts „massiv beschnitten“. Zudem soll die Zahl der überbetrieblichen Lehrplätze gesenkt werden, nennt Drapela die Gründe für die heutige Protestveranstaltung.   

Negative Auswirkungen auf Ausbildung und Lebensumstände

„Streichungen in der überbetrieblichen Lehrausbildung lösen keinen Fachkräftemangel, sondern sind Zukunftsraub an jungen Menschen“, bekräftigt Drapela. „Dies ist die erste Protestmaßnahme und Kick-off-Veranstaltung. Als Gewerkschaftsjugend werden wir in den kommenden Wochen die Lehrlinge in den Ausbildungseinrichtungen genauestens über die geplanten Verschlechterungen und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf sie und ihre Ausbildungs- und Lebensumstände informieren“, bekräftigt der Jugendgewerkschafter.

Qualifizierung junger Menschen offenbar keine Priorität

„Mit einer gekürzten Lehrlingsentschädigung könnten betroffene Lehrlinge Fälle für den Bezug der Mindestsicherung werden“, warnt Drapela. Arbeitgeber- und Regierungsvertreter haben im AMS beschlossen, dass die Beihilfe für Über-18-Jährige ab 1. September 2018 in den ersten zwei Lehrjahren von 753 auf 325,80 Euro monatlich zusammengestrichen werden soll. Auf Kosten von 3.600 Lehrlingen sollen so 17 Millionen Euro eingespart werden. „Die Qualifizierung junger Menschen hat für diese Bundesregierung offenbar keine Priorität. Absurd ist, dass die für gewöhnlich über Fachkräftemangel jammernde Wirtschaftskammer dabei stillschweigend mitmacht“, ist Drapela empört.