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Zukunft HausbetreuerIn

Service und persönliche Betreuung lassen sich nicht durch Reinigungsfirmen ersetzen.

In den letzten Jahren haben zahlreiche Wohnungseigentümer die Hausbetreuung an klassische Reinigungsfirmen vergeben, weil diese scheinbar billiger und flexibler waren. Mittlerweile hat ein Umdenken eingesetzt, denn HausbetreuerInnen sind weit mehr als Reinigungskräfte und ihre Dienstleistungen kann man nicht einfach ersetzen. „Sie sind Servicedienstleister und Bindeglied für Bewohner, Eigentümer und Verwalter“, sagt Karl Frint, Vorsitzender der vida-Bundesfachgruppe Reinigung und Wartung und Zentralbetriebsratsvorsitzender von Wiener Wohnen. „Außerdem sind sie persönliche und beständige Ansprechpartner und kennen Anlage und Bewohner, im Gegensatz zum oft wechselnden Personal der Reinigungsfirmen.“

Sicherheit

HausbetreuerInnen können Krisenfeuerwehr bei Konflikten sein und auch ein maßgeblicher Sicherheitsfaktor: „Die defekte Lampe im Stiegenhaus wird sofort ausgewechselt, es gibt kein wochenlanges Tappen im Halbdunkeln bis einer der Mieter die Hausverwaltung informiert, die vielleicht nicht einmal in derselben Stadt sitzt und wiederum erst eine Firma beauftragen muss,“ nennt Frint ein Beispiel. HausbetreuerInnen beheben Mängel rasch, viele Reparaturen erledigen sie selbst. Das erspart den Hausverwaltungen Zeit und den Bewohnern Geld. Immer mehr Verwalter machen deshalb Druck auf die Eigentümer, HausbetreuerInnen einzustellen statt Reinigungsfirmen zu beauftragen. Auch die Bewohner sind weniger zufrieden mit Reinigungsfirmen, das zeigen Kundenbefragungen.

Langfristig günstiger

Zunächst stehen aber meist die Kosten im Vordergrund. Und mit dem niedrigeren Preis einer Reinigungsfirma kann kein Hausbetreuer mithalten – scheinbar. Denn die Rechnung geht nicht auf, sagt Ursula Woditschka, Sekretärin der vida Bundesfachgruppe:  „Vergleicht man das Angebot genau, schaut es ganz anders aus. Die Fremdfirmen bieten nie das, was die Hausbetreuerin oder der Hausbetreuer leistet. Würde eine Reinigungsfirma all das korrekt anbieten, wäre ihr Preis viel teurer.“ Langfristig sind die Kosten bei Betreuung durch Reinigungsunternehmen schon jetzt höher. Denn der Zustand der Wohnanlagen ist schlechter, Reparatur- und Folgekosten explodieren. Außerdem ziehen unzufriedene Bewohner rascher um, jeder Wechsel verursacht weitere Kosten. HausbetreuerInnen tragen also auch maßgeblich zum Werterhalt einer Anlage bei.

Damit man HausbetreuerInnen entsprechend vergleichen kann, hat vida einen Musterdienstvertrag ausgearbeitet, mit dem sich Aufgaben, Arbeitszeiten oder Entlohnung klar regeln bzw. nachrechnen lassen. Ziel ist, dass die ArbeitnehmerInnen in dieser Branche österreichweit zu annähernd gleichen Bedingungen arbeiten und Mindeststandards eingehalten werden.

Maßgeblich beteiligt an der Erstellung des Mustervertrages waren ArbeitnehmervertreterInnen aus Unternehmen, die  HausbetreuerInnen beschäftigen, etwa Hildegard Matschl, Betriebsratsvorsitzende bei der GWG Linz, Renate Hoffmann, Betriebsratsvorsitzende BWSG, Elisabeth Bulis, Betriebsratsvorsitzende BUWOG, Kurt Smoliner, Betriebsratsvorsitzender Neue Heimat Kärnten oder Ewald Doleschal, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der GESIBA.