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vida: Arbeitszeitflexibilisierung zum Nulltarif auch künftig keine Option

vida-Hebenstreit: „Parteien sollen auf den Tisch legen, wie sie zu Lohnraub stehen“

Kein Verständnis für die Kritik der Industriellenvereinigung (IV) am ausgehandelten Mindestlohnpaket zeigt der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Roman Hebenstreit: „Es ist unfair von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern noch mehr Flexibilisierung zu erwarten. IV-Generalsekretär Christoph Neumayer verschweigt einmal mehr, was dieses Mehr an Flexibilisierung tatsächlich bedeutet: Es geht darum, dass die Beschäftigten Millionen an Überstunden leisten müssten, diese aber als Normalarbeitszeit gelten würden. Nachdem es dafür kein adäquates Gegengeschäft gab, ist das nichts anderes als Lohnraub!“

Schamloser Lohnraub

Hebenstreit stellt klar, dass es von Seiten der Gewerkschaft auch in Zukunft kein grünes Licht für das von der IV geforderte Modell geben wird: „Die Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer sollen um hunderte Millionen Euro geprellt werden. Zudem setzt man mit mehr Flexibilität die Gesundheit der Beschäftigten aufs Spiel. Gerade der gesundheitliche Aspekt darf für die Zukunft der Arbeitswelt keinesfalls außer Acht gelassen werden. Es geht um die Frage, ob wir unsere Arbeit ein Leben lang gesund ausüben können oder ob ein Großteil der Menschen am Ende des Lebens wegen Krankheit und vorzeitiger Arbeitsunfähigkeit auf Sozialleistungen angewiesen sein wird.“ Hebenstreit fordert die Parteien zudem auf, im Zuge des Wahlkampfs ihre Positionen zu diesem Lohnraub auf den Tisch zu legen: „Die Österreicherinnen und Österreicher sollen möglichst vor der Wahl genau wissen, wer bereit ist, ihnen ins Börsel zu greifen.“

Unnötige Jammerei der IV

Kein Verständnis zeigt der vida-Gewerkschafter auch für die Jammerei von Neumayer, dass die neue Mindestlohnregelung die Unternehmer 900 Millionen Euro kostet: „Die IV weiß ganz genau, dass sich die Wirtschaft mit der Absenkung des FLAF-Beitrags dank der Familienministerin jährlich fast 800 Millionen Euro erspart. Geld, das vielen heimischen Familien schmerzlich fehlen wird!“