vida

Gewerkschaft vida: Höhere Löhne für Beschäftigte in der Reinigungsbranche

vida-Rosensteiner: „ArbeitnehmerInnen haben sich Erhöhung verdient!“

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die ArbeitnehmerInnen der Denkmal-, Fassaden-, Gebäudereinigung und Hausbetreuung konnten zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Die Einkommen werden um durchschnittlich 1,36 Prozent angehoben, niedrige Einkommen werden deutlich stärker erhöht. Betroffen sind jene Gruppen, in denen die meisten Menschen in der Reinigungsbranche arbeiten: in der Büro- und Spitalsreinigung. Hier steigen die Löhne um 1,5 bzw. 1,4 Prozent. Die Erhöhungen gelten ab 1. Jänner 2017.

Neuerung: Entschädigung für viertes Lehrjahr

Eine Neuerung gibt es ab kommendem Jänner für Lehrlinge: „Wir haben eine Entschädigung für das vierte Lehrjahr eingeführt. Hier bekommen die Lehrlinge künftig 1.252,41 Euro. Das ist eine tolle Sache“, freut sich Monika Rosensteiner, Vorsitzende des Fachbereichs Gebäudemanagement in der Gewerkschaft vida. „Wenn man in der Reinigung eine qualifizierte Ausbildung hat, kann man durchaus gut verdienen. Wer seine Lehre erfolgreich abschließt, der bekommt einen Stundenlohn von 10,33 Euro. Dabei bleibt es sehr oft nicht, wir wissen, dass häufig deutlich überzahlt wird“, so die vida-Gewerkschafterin.

Weichen für Zukunft gestellt

Bei der abschließenden KV-Runde hat das vida-Verhandlungsteam bereits die Weichen für die Zukunft gestellt, ergänzt Ursula Woditschka, Sekretärin des Fachbereichs Gebäudemanagement: „Wir haben mit der Arbeitgeberseite vereinbart, dass wir im kommenden Jahr wichtige Änderungen beim Rahmenrecht angehen werden. Es geht etwa um die Infektionszulage, die Neugestaltung der Einsatzzeiten an Sonn- und Feiertagen oder auch flexiblere Arbeitszeiten. Wir werden uns mit aller Kraft für branchenspezifische Lösungen stark machen. Wir werden sicher nichts übernehmen, was es in anderen Branchen schon gibt. Die Reinigungsbranche braucht etwas eigenes, da wir viele Teilzeitbeschäftigte haben, die nochmals in geteilten Diensten arbeiten müssen!“

Ziel bleibt Mindestlohn von 1.500 Euro

Abschließend betont Rosensteiner, dass sich die ArbeitnehmerInnen in der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung die kommende Erhöhung mehr als verdient haben: „Reinigung hat ihren Wert und die Beschäftigten haben ihren Preis! Die Beschäftigten müssen von ihrer Arbeit auch leben können. Mit diesem Lohnabschluss sind wir unserer Forderung nach einem Mindestlohn von 1.500 Euro einen großen Schritt nähergekommen!“ Derzeit liegt der Mindestlohn bei 1.470,47 Euro.

Der Fachbereich Gebäudemanagement in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der rund 40.000 ArbeitnehmerInnen in der Denkmal-, Fassaden-, Gebäudereinigung und Hausbetreuung, rund 70 Prozent davon sind Frauen. Aktuell liegt der niedrigste Stundenlohn bei 8 Euro 49 brutto. Ein Großteil der Beschäftigten ist 25 Stunden pro Woche beschäftigt.