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Gewerkschaft vida: Belastungen für Beschäftigte in der Pflege reduzieren!

vida-Steinkellner: „Endlich mehr Geld und bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung sicherstellen!

„Wertvoll, aber wenig geschätzt - das ist leider nach wie vor die Realität tausender Pflegekräfte in Österreich“, hält der Vorsitzende des Fachbereichs Gesundheit in der Gewerkschaft vida, Willibald Steinkellner, fest. „Es ist längst überfällig, die Arbeitsbedingungen deutlich zu verbessern. Abhilfe schaffen kann nur eine bundesweit einheitliche Personalbedarfsberechnung, die keine Schummeleien zulässt. Und es braucht mehr Geld. Die Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund und Ländern können heute gleich dazu genützt werden, den Pflegebereich endlich angemessen auszustatten.“

Gefährliche Personalknappheit

Es ist kein Geheimnis, dass die Belastungen für Pflegekräfte in Krankenhäusern, Pflegeheimen und in der mobilen Pflege ständig zunehmen, so Steinkellner: „Umso unverständlicher und unverantwortlicher ist es, dass in vielen Einrichtungen weiter auf dem Rücken der Beschäftigten gespart wird.“ Die Zahl der PatientInnen steigt stetig an, der Personalstand bleibt weitgehend gleich oder sinkt sogar, kritisiert der Gewerkschafter: „In vielen Betrieben sind langfristige Besetzungen längst Geschichte. Die Fluktuation ist enorm hoch. Ständig werden Personallöcher über Notlösungen gestopft. Diese schauen meistens so aus, dass Kolleginnen und Kollegen Zusatzdienste oder Rufbereitschaften übernehmen müssen. Stress und Überstunden sind die Folge und im schlimmsten Fall auch Behandlungsfehler.“

Spardiktat macht krank

Durch die ständige Mehrbelastung sinkt nicht nur die Qualität der Pflege, sondern sie wirkt sich auch negativ auf die MitarbeiterInnen und deren Gesundheit aus, so Steinkellner: „Viele brennen regelrecht aus. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass 30 Prozent aller Pflegebeschäftigten burn-out gefährdet sind. Auch bei berufsbedingten Krankheiten gibt es einen drastischen Anstieg.“ Es ist Aufgabe des Managements auf Überlastung zu achten und gegenzusteuern, betont Steinkellner: „Wenn wir dem Personalmangel nicht endlich entgegenwirken, wird letztlich die Leistungsfähigkeit unseres gesamten Pflegesystems erheblich geschwächt.“

Gesetzliche Weichen stellen

Nur bei entsprechenden Rahmenbedingungen ist Pflege und Betreuung auf hohem Niveau möglich, so Steinkellner: „Wir fordern die gesetzliche Verankerung einer bundesweit einheitlichen Personalbedarfsberechnung. Allen Betreibern von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen soll dadurch die Mindestanzahl und die Qualifikation der MitarbeiterInnen zwingend vorgeschrieben werden. Nur so können wir Mindeststandards und faire Arbeitsbedingungen sicherstellen.“