vida

Schubschiff-Tragödie: vida pocht auf bessere Kontrollen

Binnenschifffahrt braucht modernere Sicherheitsvorschriften

Den tragischen Unfall auf einem Schubschiff auf der Donau in Niederösterreich mit drei Todesopfern nimmt die Gewerkschaft vida zum Anlass, um erneut auf die Einhaltung der Sicherheitsstandards und mehr Kontrollen zu pochen. Drei Matrosen sind bei der Überprüfung eines Hohlraums des Schiffes einer deutschen Reederei am vergangenen Wochenende erstickt. „Jeder erfahrene Matrose weiß, dass er in diesen Räumen nichts zu suchen hat. Sollte es einen Auftrag dafür gegeben haben, dann hätte sichergestellt werden müssen, dass in dem Hohlraum genügend Sauerstoff vorhanden ist. Das war offensichtlich nicht der Fall“, so Kapitän und DDSG-Betriebsratsvorsitzender Norbert Fuchs. „Leider ist das nichts Neues, dass immer wieder ungenügend ausgebildetes Personal auf unseren Gewässern unterwegs ist. Hier braucht es EU-weite Standards, um Schwarzarbeit, Lohn- und Sozialdumping wirksam zu bekämpfen.“

Kontrollen müssen EU-weit gleich streng seinUm solche Tragödien in Zukunft zu vermeiden, sind vermehrte Kontrollen des Arbeitsinspektorats notwendig. „Hier ist der zuständige Sozialminister gefordert, rasch zu reagieren“, fordert Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luft- und Schiffverkehr in der Gewerkschaft vida. Rätselhaft ist der Unfall, da eigentlich Warnhinweise angebracht sein müssen, die vor einem Abstieg in den Hohlraum warnen. Es ist dringend zu klären, ob diese Warnhinweise vorschriftsmäßig vorhanden waren. „Was bei uns Vorschrift ist, gilt jedoch noch lange nicht für Schiffe unter ausländischen Flaggen. Auch hier sind EU-weite Regeln für alle dringend notwendig. Es sollten nur Binnenschiffe mit einer Art Qualitätssiegel unterwegs sein – das wäre ein Kennzeichen für sichere, umweltfreundliche und mit hoch qualifiziertem Personal bemannte Schiffe. Es muss eine umfassende europäische Kontrollmöglichkeit geschaffen werden“, so Fuchs.

Modernisierung der Sicherheitsvorschriften für Binnenschiffe„Unser aufrichtiges Beileid gilt den Hinterbliebenen der Opfer. Dieses Drama beweist einmal mehr, dass die Sicherheit der Beschäftigten an erster Stelle stehen muss. Wir brauchen daher endlich auch in der Binnenschifffahrt einen einheitlichen europäischen Verkehrsraum, d.h. einheitliche verbindliche Regelungen für die gesamte europäische Binnenschifffahrt. Es ist höchste Zeit für rechtliche Grundlagen sowohl bei den technischen als auch den sozialen Vorschriften“, fordert Gewerkschafter Schwarcz abschließend.