vida

Reinigungsbranche: 1,6 Prozent Lohnerhöhung gefordert

BetriebsrätInnen erteilen Verhandlungsteam der Gewerkschaft vida klaren Auftrag.

Einen eindeutigen Auftrag hat jetzt das Verhandlungsteam der Gewerkschaft vida für die kommenden Lohnverhandlungen in der Reinigungsbranche bekommen. „Bei ihrer gestrigen Konferenz in Wien haben sich unsere Betriebsrätinnen und Betriebsräte einstimmig dafür ausgesprochen, dass die Arbeitgeber ab 1. Jänner 2016 durchschnittlich 1,6 Prozent mehr Lohn zahlen müssen. Die Beschäftigten leisten erstklassige Arbeit und die muss auch dementsprechend am Lohnzettel honoriert werden. In Zahlen bedeutet das, dass die Arbeitgeber gerade einmal 14 Cent mehr auf den Brutto-Stundenlohn drauflegen müssen. Hier kann wirklich niemand von unüberwindbaren Hürden sprechen“, so Ursula Woditschka, Sekretärin des vida-Fachbereichs Gebäudemanagement.

Arbeitgeber müssen Verhandlungen wieder aufnehmen

Die BetriebsrätInnenkonferenz wurde einberufen, um über den aktuellen Stand der Lohnverhandlungen zu informieren. „Derzeit ignoriert die Arbeitgeberseite all unsere Vorschläge. Sie will uns nicht einmal von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten, sondern hat uns vorgeschlagen, unsere Forderungen telefonisch zu übermitteln“, zeigt sich Fachbereichsvorsitzende Monika Rosensteiner entsetzt. „Im Namen aller BetriebsrätInnen fordert die vida die Arbeitgeberseite auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Als mögliche Termine bieten wir den 23. oder 26. November an.“

„Die Konferenz ist in guter Stimmung verlaufen und hat die Ent- und Geschlossenheit unserer BetriebsrätInnen bewiesen. Sie schicken eine klare, leicht verständliche Botschaft an die Arbeitgeber. Und zwar, dass sie sich mit Jänner eine angemessene Lohnerhöhung erwarten. Diese Botschaft sollte jeder verstehen“, ist Woditschka überzeugt.

Druck kann weiter erhöht werden

Sollte die Arbeitgeberseite die angebotenen Termine nicht wahrnehmen, sind die Gewerkschafterinnen entschlossen, den Druck zu erhöhen. Rosensteiner: „Eine BetriebsrätInnenkonferenz ist die unterste Eskalationsstufe im Arbeitskampf. Gestern haben sich die BetriebsrätInnen in Wien getroffen. Ohne Probleme können wir aber auch gezielte Aktionen in den Bundesländern organisieren. Und zwar an öffentlichen Orten, wo dann jeder mitbekommt, wie mit uns umgegangen wird.“ 

„Reinigung hat ihren Wert und die Beschäftigten haben ihren Preis! Ab 2016 muss es für sie 14 Cent mehr pro Stunde geben“, schließt Woditschka.


Der Fachbereich Gebäudemanagement in der Gewerkschaft vida vertritt die Interessen der rund 40.000 ArbeitnehmerInnen in der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung, rund 70 Prozent davon sind Frauen. Aktuell liegt der Stundenlohn bei 8 Euro 23 brutto. Ein Großteil der Beschäftigten ist 25 Stunden pro Woche beschäftigt.